Matthias Mangold

Kartoffeln. Schätze vom Feld.

kochbuch

Kartoffeln. Schätze vom Feld.
Matthias Mangold:
"Kartoffeln. Schätze vom Feld."
Erscheinungsjahr: 2011
144 Seiten
viele Rezepte
14,95 EURO
ISBN: 978-3-440-12246-4

Bewertung

Rezeptgenauigkeit
Originalität
Nachkochbarkeit
Gesamtbewertung
Kartoffeln. Schätze vom Feld. Bewertung: 4 Sterne von 6 möglichen.

Kochmonster-Kritik

Es gibt blaue, rote, gesprenkelte und natürlich gelbe in verschiedenen Farbstufen. Es gibt sie gekocht, gedämpft, gebraten, am Stück, in Scheiben oder sie kommt als Teig verarbeitet auf den Teller. Sie besitzt unterschiedliche Eigenschaften: Mal ist sie fest kochend oder vorwiegend fest kochend, mal ist sie mehlig kochend. Sie trägt Namen wie Sieglinde, Linda, Laura oder Gloria: Von der Kartoffel ist die Rede, einer der traditionellen Allzweckwaffen in der deutschen Küche, die aber auch als Spezialität wieder verstärkt auf sich aufmerksam macht. Auf den Wochen- und Gemüsemärkten werden regionale Sorten wie das Bamberger Hörnchen angeboten, das zur Kartoffel des Jahres 2008 gewählt wurde.

 

„Kartoffeln. Schätze vom Feld“, so hat Matthias F. Mangold sein Kochbuch genannt, in dem er aufzeigen möchte, was man alles aus der „tollen Knolle“ zubereiten kann. Seine Rezepte unterteilt Mangold in vier Kategorien: Ganz schnell, Ganz einfach, Ganz fein und Ganz besonders. Die Rezeptblöcke mit Fotos werden durch Warenkunde, Einkaufstipps und Verarbeitungsempfehlungen ergänzt, Mangold bringt dabei sein fundiertes Wissen unaufdringlich an die Leser.

 

Ganz schnell: Das kann die Kartoffelcremesuppe sein mit Trüffelöl und Steinpilzen, die aus einer einfachen Suppe ein aromatisches und schmackhaftes Gericht werden lassen. Das kann auch die zitronige Ofenkartoffel mit Feta-Schafskäse und Pinienkerne sein. Ein einfacher Genuss, der schnell von der Hand geht. Der Autor legt Wert auf Rezepte, die auch Anfängern gelingen und schmecken. Der Wareneinsatz ist überschaubar bei diesen unkomplizierten Alltagsgerichten.

 

Ganz einfach, aber doch raffiniert kommt der Warme Kartoffelsalat mit Brunnenkresse daher. Frühlingszwiebeln werden dafür in der Pfanne mit Rohrzucker karamellisiert und vor dem Servieren über den Kartoffelsalat gegeben, die Brunnenkresse steuert eine frische, leicht scharfe Note bei. Gut vorzubereiten ist die überzeugende  Kartoffelpizza mit Räucherlachs und Dill. Und die handgerollten Buebespitzle eignen sich trefflich als Begleiter zu Fleischgerichten mit Soßen, sie werden vor allem in Baden-Württemberg auch als Schupfnudeln geschätzt. Gekochte Kartoffeln werden durch die Presse gedrückt und mit Mehl und Eiern zu einem Teig verarbeitet, der dann in kleinen Portionen und in Handarbeit seiner endgültigen Bestimmung zugeführt wird.

 

Ganz fein, das ist für Matthias F. Mangold beispielsweise Kartoffelsalat mit Muscheln und Riesengarnele. Was diesem Rezept den Kick verleiht: Die ungeschälten Kartoffeln werden mit Fischfond und weißem Port weich gekocht, mit Kräutern wie Koriander und Basilikum wird der Salat abgerundet. Muscheln und Garnele verleihen diesem Salat einen mediterranen Anklang. Ein kräftiges Gericht für kalte Tage sind die Spinatgnocchi mit Blauschimmelkäse, Mangold empfiehlt die Verarbeitung von frischem Spinat.

 

Ganz besonders, in dieser Kategorie bietet das Buch ein Kartoffelcurry mit Safranjoghurt, Ingwer, eine Chilischote, Koriander- und Kreuzkümmelsamen machen es  aromatisch-scharf. Ambitioniert klingt die Dorade im Kartoffelmantel, der Fisch wird mit einer Masse aus rohen Kartoffelraspeln, Ei und Semmelbröseln bestrichen und gart danach im Backofen 25 Minuten lang. Aber auch bei diesem Rezept legt Mangold Wert darauf, dass es ohne große Vorkenntnisse nachgekocht werden kann.

 

Fazit: „Kartoffeln. Schätze vom Feld“ ist ein Kochbuch, dessen Reiz darin liegt, dass die Hemmschwelle sehr niedrig liegt, es im Alltag zu benutzen. Die Rezepte sind leicht verständlich aufgebaut, die Arbeitsschritte sind gut beschrieben und nachvollziehbar. Das Buch kommt bodenständig daher wie ihre Hauptdarstellerin. Es sind die einfachen Genüsse, die damit angestrebt werden. Das Leben von erfahrenen Köchen wird es allerdings nicht verändern. Dafür fehlt es an Raffinesse und an Extravaganz, gerade in den Buchteilen "Ganz fein" und "Ganz besonders".

 

 

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Rezensent

Rainer Schäfer, Jahrgang 1962,

lebt und arbeitet als Journalist in Hamburg und schreibt über das, was

er am meisten liebt: Fußball, Wein und Essen. Er pendelt zwischen

Fußballstadien, Weinanbaugebieten und Restaurants.

schaefer@kochmonster.de

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