Murdoch Books Test Kitchen

Picknick – Fein und leicht serviert

kochbuch

Picknick – Fein und leicht serviert
Murdoch Books Test Kitchen:
"Picknick – Fein und leicht serviert"
Erscheinungsjahr: 2009
256 Seiten
179 Rezepte
19,90 EURO
ISBN: 978-3-86528-669-7

Bewertung

Rezeptgenauigkeit
Originalität
Nachkochbarkeit
Gesamtbewertung
Picknick – Fein und leicht serviert Bewertung: 5 Sterne von 6 möglichen.

Kochmonster-Kritik

Wenn bei einem Kochbuch keine Autoren oder Köche angegeben sind, ist normalerweise Vorsicht geboten. Als Quellenangabe die „Murdoch Books Test Kitchen“ zu nennen, könnte wie der Versuch klingen, die Axel-Springer-Kantine als Hochglanzkochbuch zu verewigen. Aber der australische Großkonzern Murdoch bringt ansehnliche, einfach zu handhabende Kochbücher heraus – modern, international, praktisch. Und das ist ihm auch mit diesem Projekt gelungen.

 

Allein die Einteilung in „Fingerfood“, „Gabelhappen“, „Handliche Hauptgerichte“, „Süßes und Getränke“ stellt unprätentiösen Pragmatismus unter Beweis, ebenso wie das fünfseitige Register, so ausführlich gehalten, wie Register sein sollten und aus unerfindlichen Gründen immer seltener sind.

 

Bei der Rezeptauswahl zeigt sich der Verlag typisch australisch: weltoffen, undogmatisch und appetitanregend werden hier die beliebtesten Länderküchen zitiert – was das Buch auch zu einem netten Appetithappen in Sachen Libanon, Vietnam, Thailand oder Mexiko macht. Die üblichen Verdächtigen in der intensiven Aromatenwelt wie Ziegenkäse, getrocknete Tomaten, Blauschimmelkäse, Anchovis fehlen nicht. Aber: Ein Dip wird mal mit Süßwein abgeschmeckt, das Knäckebrot ist selbst gemacht, die kleinen Lauch-Scones werden mit Portweinfeigen gefüllt, Graupen werden zum Getränk gegart und die karamellisierten Äpfel mit einem Melonenkugelausstecher zu kindgerechten und gleichzeitig sehr stylishen Happen gestutzt.

 

Alles ist nett, unbekümmert und bewusst praktikabel nach dem australischen Motto can-do in Szene gesetzt. Die Foodfotos sind präzise Bauanleitungen, nichts ist kompliziert: Das ist australische Küche 1.0; mehr will das Buch auch nicht sein. Aber so wie gute Unterhaltung zum Schwersten zählt, was Künstler machen können, sind auch einfache Kochbücher, die gleichzeitig gut sind, selten auf dem Markt. Wer danach sucht, ist hiermit bestens bedient.

 

Fazit: Macht Lust auf gemeinsame Unternehmungen mit Freunden, denn bei aller Vielseitigkeit haben die Rezepte immer eines gemeinsam – man kann sämtliche Gerichte problemlos zum Picknick mitnehmen und dort knackfrisch aufessen.

 

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Rezensent

Eric Schrody

Eric Schrody

Er heißt zwar fast so wie der Sänger Everlast, wiegt aber mindestens 20 Kilo weniger. Schrody, gebürtiger Südafrikaner, lebt, kocht und genießt seit acht Jahren in Berlin. schrody@kochmonster.de

schrody@kochmonster.de