Chicken-Wraps
Snack für 4 Personen von Peter Wagner
Ob der Wrap sich nun ursprünglich von Nordmexiko aus über Texas in die USA ausbreitete oder der Wickelsnackmigrationsstrom genau anders herum floss, ist weitgehend unerforscht, aber auch nicht von welternährungsrettender Bedeutung. Einerseits würden Mexikaner freiwillig ihre Tortillas niemals mit Weizenmehl herstellen. Warum auch, ergibt ihre Methode, eingeweichte und anschließend unter großem Druck gepresste Maiskörner direkt zu Teig zu verarbeiten, weitaus bessere Tortillas. Nur wenn sie wickeln wollen wie die Gringos, nehmen sie für ihre Burritos immer öfters Weißmehl, was in den nördlichen Landesteilen prompt zu einem USA-ähnlichen Anstieg der Adipositas-Raten geführt hat.
Längst gibt es für die praktisch vorbereitbaren, gut zu transportierenden und meist im Gegensatz zu vielen anderen Fast Foods auch ohne klebrig-glänzende totalverschmierte untere Gesichtshälfte essbaren Wraps auch hierzulande fertige Weizen-„Tortillas“ im Supermarkt. Kann man nehmen, kann man aber auch mit wenig Aufwand, dafür aber garantiert ohne Chemie-Zusätze, selber backen, was den Vorteil der (fast) freien Mehlwahl mit sich bringt: Vollkorn-Sorten sind ebenso möglich wie Buchweizen, Maismehl oder als Beimischung auch Kichererbsenmehl. (Grundrezept siehe nächste Seite).
In diesen Fällen aber stets den noch warmen Fladen wickeln, sonst besteht Reiß- oder Bruchgefahr. Ansonsten ist das Wrapping recht ungefährlich, man kann alles, was kleiner ist als eine Wachtel, bequem einrollen, wobei es prinzipiell dem Geschmack und dem Verzehr-Handling stark entgegen kommt, wenn die Zutaten vor dem Rollen sehr klein, oder zumindest in dünne Streifen geschnitten werden.
Beim Wrap ist es wie in der Liebe: erlaubt ist alles. Zumindest alles, was auch sonst gut zusammenpasst. Nur bei der Wahl der Creme sollte auf eine angenehme Fettbalance mit den restlichen Zutaten geachtet werden. Wir brauchen, obwohl wir die ausgelaugten Suppenbrüstchen schmackig kalt marinieren, als Ausgleich für das noch immer recht trockene Fleisch eine etwas üppigere Mayo, die wir aber mit Hilfe von körnigem Senf, Crème fraîche, etwas Bindemittel und feinsinniger Estragonparfümierung aus der Pommes-Schranke-Diaspora retten.
So schafft es sogar das staublungige Suppenhuhn, mit seinen Überresten unseren Gaumen locker um den Finger zu wickeln.
200 g | Hühnerbrustfleisch, gekocht |
3 EL | Sojasauce |
1 EL | Worcestershire-Sauce |
2 EL | Walnussöl |
1 Prise | Pfeffer, bunt, frisch gemahlen |
70 g | Champignons. weiss |
50 g | Radicchio di Treviso |
75 g | Salatblätter, grüne |
50 g | Zwiebel, weiss |
50 g | Äpfel (Granny Smith) |
50 g | Selleriebrunoise (Staudensellerie) |
4 Stück | Wrap-Tortillas, weich |
Salatmayo
1 Stück | Eigelb |
2 EL | Senf, grobkörnig |
2 TL | Zitronensaft, frisch gepresst |
0,5 TL | Meersalz, fein |
85 ml | Walnussöl |
100 g | Crème fraîche |
1 EL | Estragon, gehackt |
3 g | Xanthan |
1 Prise | Pfeffer aus der Mühle |
1 Prise | Zucker |
Torres Gran Vina Sol Chardonnay 2012
Der Torres Gran Vina Sol ist eine Cuvée aus 85% Chardonnay und 15% Parellada und zeigt sich mit hellgelber Farbe, die von zartgrünen Tönen unterstrichen wird. Am Gaumen ist der Torres Gran Vina Sol ausgewogen, weich und vielschichtig mit viel eleganter Fülle, eine zarte Vanillenote erinnert dezent an die kurze Reife in französischer Eiche, das Finale des Torres Gran Vina Sol ist seidig und lang anhaltend mit feinster Balance von frischer Säure und opulentem Schmelz. Torres Gran Vina Sol - ein echter Klassiker!
Bewertung & Awards
Mundus Vini 2012: Silber für 2011
Indy International Wine Competition: Silber für 2011
Chardonnay du Monde: Silber für 2011
Challenge International du Vin: Silber für 2011
Decanter Awards: Bronze für 2011 S
Weinerzeugung
Um den maximalen Rebsortencharakter der Gran Viña Sol-Trauben Parellada und Chardonnay zu bewahren, werden beide Rebsorten separat vinifiziert. Nach der kalten Vergärung reift ein kleiner Anteil Chardonnay für fünf Monate in neuen Fässern aus französischer Limousin-Eiche, um später der Cuvée noch mehr weiche Fülle und geschmeidige Kraft zu verleihen. Der restliche Chardonnay sowie Parellada werden rein im Edelstahltank ausgebaut und entfalten hier ihre charakteristische Rebsortenfrucht und Frische besonders fein und klar. Erst kurz vor der Flaschenabfüllung werden alle Weine zurück verschnitten, um zu diesem großartigen, intensiven und eleganten DO Penedès-Wein zu verschmelzen.
Aus dem selben Kulturkosmos wie die Tortillas kommt zumindest muttersprachlich gesehen Jarabedepalo, die Band um den Sänger und Rock-Gitarristen Pau Donés aus Barcelona, der auch auf dem aktuellen Album „Somos“ (Skip) wieder mitreißenden Funky-Hispano-Rock abliefert, diesmal unter anderen unterstützt von dem italienischen Kollegen Jovanotti. Wem das zu spanisch vorkommt und generell mehr Lust auf echte (Welt-)musikalische Abenteuer hat, wird von einem anderen Saitenquäler besser bedient: Dominic Miller, seit Jahrzehnten auch Stings Haus- und Hof-Gitarrist, ist für „ad hoc“ (Q-Rious), ist mit einem Haufen vertrauter Kollegen wie dem Bassisten Lars Danielsson, Xaver Naidoos Percussionisten Rhani Krija oder der albanischen Koloratursopranistin Eda Zari nahezu unvorbereitet ins Studio gegangen und wunderte sich danach selbst, wie aufregend die „ad hoc“-Symbiose aus Modern Jazz, zeitgenössischer Klassik, Electronica und treibender Ethno-Beats geworden ist.
Hühnerbrustfleisch in möglichst feine Streifen schneiden und in der aus den restlichen Zutaten angerührten Marinade
60 Min. einlegen, dabei öfters umrühren.
Das Gemüse putzen (Sellerie unbedingt schälen) und in möglichst dünne Streifen schneiden;
Sellerie danach in feine Würfelchen.
Eigelb mit Senf, Salz und Zitronensaft mit Schneebesen verrühren,
langsam das Öl einarbeiten, bis eine cremige Mayonnaise entsteht. Crème fraîche und Estragon einrühren,
mit dem Xanthan (oder anderem Kaltbinder) zu einer festen Creme binden, am Ende mit Pfeffer Zucker und evtl. etwas Salz abschmecken.
Beschichtete große Pfanne mit Pinsel dünn mit Pflanzenöl bestreichen, die Wrap-Tortillas nacheinander bei großer Hitze 30 Sek. je Seite braten, vor dem Belegen nicht ganz abkühlen lassen.
Tipp: Die Wrap-Tortillas kann man ganz einfach auch selber backen, wenn man keine Lust auf die typischen Zusatzstoffe der Fertigware (Kaliumsorbat; Diglyceride etc.) hat: 200 g Weizenmehl (oder hälftig mit anderen Mehlsorte mischen) mit 150 ml Wasser, 1 TL Backpulver, 0,5 TL Salz, 2 EL Pflanzenöl und eine Prise Zucker zu einem homogenen Teig verkneten, 30 Min. in Frischhaltefolie verpackt ruhen lassen, danach auf bemehlter Arbeitsfläche zu dünnen Fladen ausrollen und in beschichteter Pfanne 3 Min. backen (nicht länger, sonst werden sie zu fest und brüchig).
Die Creme gleichmäßig auf die Teigfladen verstreichen, unten ca. 4 cm frei lassen.
Das Gemüse auf die mit Creme bestrichenen Stellen verteilen.
Unbestrichenen Teil umklappen
und den Fladen zu einem nach unten hin schmal zulaufenden Wrap rollen.
Unteres Ende nach Belieben mit passend zugeschnittenem Butterbrotpapier und Bindeschnur einpacken – damit bleiben die Hände garantiert sauber.