Groundnutsoup mit Kelewele
Hauptgericht für 4 Personen
Wenn dieser Hühner-Erdnusseintopf unseres WM-Vorrundengegners Ghana, der auch vegetarisch oder mit anderen Fleischsorten in Ghana mindestens einmal die Woche kredenzt wird, ein bisschen sämiger einkocht, kann man ihn ganz ohne weitere Beilagen essen. Und wenn in Westafrika irgendetwas zu saucigen Gerichten gereicht werden soll, ist das entweder der von uns bereits zur letzten WM in Südafrika zubereitete Fufu (Maniokbrei), Banku (In Maisblättern gegarte Knödel aus Maismehl) oder Kochbananen in vielerlei Gestalt – zur heutigen „Groundnutsoup als Kelewele: dicke, in Öl knusprig ausgebratene Kochbananenpommes. Immerhin ist Gaha mit mehr als dreieinhalb Millionen Tonnen weltweit der zweitgrößte Produzent von Kochbananen.
Wichtigste Gewürze in diesem Eintopf sind scharfe, klein geschnittene Chilischoten und der ebenfalls aus Westafrika stammende Mohrenpfeffer (auch als Senegalpfeffer bekannt). Dieser ist botanisch gesehen zwar kein echter Pfeffer, seine länglichen braunen Schoten geben aber ein harziges, leicht scharfes Aroma ab, das typisch für die Küchen Ghanas und seiner Nachbarn Guinea, Elfenbeinküste, Togo, Liberia oder Burkina Faso. Ein Aroma, das in europäischen Nasen sehr fremdartig-animalisch, auf jeden Fall aber stark gewöhnungsbedürftig wirkt.
Groundnutsoup
4 Stück | Hühnerkeule, frisch |
3 EL | Palmöl |
2 Stück | Zwiebeln |
2 Stück | Strauchtomaten |
400 g | Tomaten in Dose |
1 Stück | Chilischote, Bird's Eye, fein gehackt |
100 g | Erdnüsse, frisch geschält ohne Haut |
100 ml | Geflügelfond |
4 EL | Erdnussbutter, Bio, ohne Zucker |
15 Stangen | Mohrenpfeffer |
300 ml | Geflügelfond |
500 ml | Wasser |
1,5 TL | Meersalz, fein |
Kelewele
4 Stück | Kochbanane, groß |
2 EL | Erdnussöl |
1 Prise | Salz |
In Westafrika wächst kein Wein, und Rebensaft würde zum scharfen Erdnusseintopf auch weit weniger passen als ein kühles Bier – wenn gerade keine der westafrikanischen Sorten Star, Club, Stone oder Gulder zur Hand ist, tut es ein anderes mildes Lager. Zumal die alkoholfreien Nationalgetränke – Asaana (Maiswein) oder Lamujii (Ingwerwein) – hierzulande noch schwieriger zu bekommen sein dürften.
In Nähe der Grenze zu Ghana im Süden von Burkina Faso ist der Balafonvirtuose Mamadou, ein Sprössling der bis in das 11. Jahrhundert zurückreichende Griot-Familien Diabate, aufgewachsen. Sein Oktett „Percusssion Mania“ pflegt diese Tradition, in der Musik, Tanz und Geschichtenerzählen gleichberechtigt sind. Auf der aktuellen CD „Masaba Kan“ (Jazzhaus Records) treiben sich Mamadous afrikanisches Xylofon, Spießlaute Ngoni, Djembe, Basstrommel Dundun und diverse Talking Drums in wilden Verfolgungsjagden nicht nur durch die aktuelle Rhythmuswelt Westafrikas – Mamadou wagt auch höchst gelungene Ausflüge in den Jazz und afro-kubanische Sounds.
Groundnutsoup
Hühnerschenkel (oder ein Brathuhn) gründlich unter fließendem Wasser abwaschen, trocken tupfen, Huhn grob in 6-8 Teile zerkleinern. Öl in Bräter sehr heiß werden lassen, Hühnerteile von allen Seiten darin 3 Minuten anbraten.
Huhn aus dem Bräter nehmen, Erdnüsse pulen
, mittelgrob hacken
und kurz in dem Erdnussöl goldbraun braten.
Nüsse entnehmen, Zwiebeln häuten, in mittelgroße Würfel schneiden
und bei mittlerer Temperatur 5 Minuten anschwitzen.
Tomaten häuten und klein würfeln, zu den Zwiebeln geben.
Dosentomaten halbieren und zusammen mit der Dosenflüssigkeit zugeben, gut umrühren.
Chili (Schutzhandschuhe tragen, Schneidebrett und Messer danach gut abspülen) waschen, klein schneiden,
zusammen mit den Hühnerteilen zugeben und bei kleiner Flamme köcheln lassen.
Erdnüsse zusammen mit 100 ml Fond im Mixer
fein mixen,
Erdnussbutter
zugeben
und 1 Minute mixen.
In den Bräter einrühren. Mohrenpfeffer in Blitzhacker
fein mahlen, die dabei entstandenen Fäden entfernen
und zusammen mit dem restlichen Fond und dem Wasser in den Bräter geben.
Bei mittlerer Hitze mit geschlossenem Deckel 60 Minuten köcheln lassen, ab und zu umrühren, am Ende mit Salz abschmecken.
Kelewele
Bananen schälen
und in längliche Stücke schneiden, die etwas dicker als Pommes Frites sind.
In dem Öl langsam goldgelb ausbacken, salzen.