Groundnutsoup mit Kelewele

Hauptgericht für 4 Personen

Groundnutsoup mit Kelewele

Wenn dieser Hühner-Erdnusseintopf unseres WM-Vorrundengegners Ghana, der auch vegetarisch oder mit anderen Fleischsorten in Ghana mindestens einmal die Woche kredenzt wird, ein bisschen sämiger einkocht, kann man ihn ganz ohne weitere Beilagen essen. Und wenn in Westafrika irgendetwas zu saucigen Gerichten gereicht werden soll, ist das entweder der von uns bereits zur letzten WM in Südafrika zubereitete Fufu (Maniokbrei), Banku (In Maisblättern gegarte Knödel aus Maismehl) oder Kochbananen in vielerlei Gestalt – zur heutigen „Groundnutsoup als Kelewele: dicke, in Öl knusprig ausgebratene Kochbananenpommes. Immerhin ist Gaha mit mehr als dreieinhalb Millionen Tonnen weltweit der zweitgrößte Produzent von Kochbananen.

 

Wichtigste Gewürze in diesem Eintopf sind scharfe, klein geschnittene Chilischoten und der ebenfalls aus Westafrika stammende Mohrenpfeffer (auch als Senegalpfeffer bekannt). Dieser ist botanisch gesehen zwar kein echter Pfeffer, seine länglichen braunen Schoten geben aber ein harziges, leicht scharfes Aroma ab, das typisch für die Küchen Ghanas und seiner Nachbarn Guinea, Elfenbeinküste, Togo, Liberia oder Burkina Faso. Ein Aroma, das in europäischen Nasen sehr fremdartig-animalisch, auf jeden Fall aber stark gewöhnungsbedürftig wirkt.

 

© 2014 Peter Wagner/kochtext
Vorbereitungszeit: 10 Minuten
Zubereitungszeit: 50 Minuten
Level: apprenti cuisine
Zubereitungsart: sequentiell

Zutaten

Groundnutsoup
4 Stück Hühnerkeule, frisch
3 EL Palmöl
2 Stück Zwiebeln
2 Stück Strauchtomaten
400 g Tomaten in Dose
1 Stück Chilischote, Bird's Eye, fein gehackt
100 g Erdnüsse, frisch geschält ohne Haut
100 ml Geflügelfond
4 EL Erdnussbutter, Bio, ohne Zucker
15 Stangen Mohrenpfeffer
300 ml Geflügelfond
500 ml Wasser
1,5 TL Meersalz, fein
Kelewele
4 Stück Kochbanane, groß
2 EL Erdnussöl
1 Prise Salz

Wein-Tipp

In Westafrika wächst kein Wein, und Rebensaft würde zum scharfen Erdnusseintopf auch weit weniger passen als ein kühles Bier – wenn gerade keine der westafrikanischen Sorten Star, Club, Stone oder Gulder zur Hand ist, tut es ein anderes mildes Lager. Zumal die alkoholfreien Nationalgetränke – Asaana (Maiswein) oder Lamujii (Ingwerwein) – hierzulande noch schwieriger zu bekommen sein dürften.

Musik-Tipp

In Nähe der Grenze zu Ghana im Süden von Burkina Faso ist der Balafonvirtuose Mamadou, ein Sprössling der bis in das 11. Jahrhundert zurückreichende Griot-Familien Diabate, aufgewachsen. Sein Oktett „Percusssion Mania“ pflegt diese Tradition, in der Musik, Tanz und Geschichtenerzählen gleichberechtigt sind. Auf der aktuellen CD „Masaba Kan“ (Jazzhaus Records) treiben sich Mamadous afrikanisches Xylofon, Spießlaute Ngoni, Djembe, Basstrommel Dundun und diverse Talking Drums in wilden Verfolgungsjagden nicht nur durch die aktuelle Rhythmuswelt Westafrikas – Mamadou wagt auch höchst gelungene Ausflüge in den Jazz und afro-kubanische Sounds.

Zubereitung

Groundnutsoup

Hühnerschenkel (oder ein Brathuhn) gründlich unter fließendem Wasser abwaschen, trocken tupfen, Huhn grob in 6-8 Teile zerkleinern. Öl in Bräter sehr heiß werden lassen, Hühnerteile von allen Seiten darin 3 Minuten anbraten.

 

 

Huhn aus dem Bräter nehmen, Erdnüsse pulen

 

 

, mittelgrob hacken

 

 

und kurz in dem Erdnussöl goldbraun braten.

 

 

Nüsse entnehmen, Zwiebeln häuten, in mittelgroße Würfel schneiden

 

 

und bei mittlerer Temperatur 5 Minuten anschwitzen.

 

 

Tomaten häuten und klein würfeln, zu den Zwiebeln geben.

 

 

Dosentomaten halbieren und zusammen mit der Dosenflüssigkeit zugeben, gut umrühren.

 

 

Chili (Schutzhandschuhe tragen, Schneidebrett und Messer danach gut abspülen) waschen, klein schneiden,

 

 

zusammen mit den Hühnerteilen zugeben und bei kleiner Flamme köcheln lassen.

 

Erdnüsse zusammen mit 100 ml Fond im Mixer

 

 

fein mixen,

 

 

 

Erdnussbutter

 

 

zugeben

 

 

und 1 Minute mixen.

 

 

In den Bräter einrühren. Mohrenpfeffer in Blitzhacker

 

 

fein mahlen, die dabei entstandenen Fäden entfernen

 

 

und zusammen mit dem restlichen Fond und dem Wasser in den Bräter geben.

 

 

Bei mittlerer Hitze mit geschlossenem Deckel 60 Minuten köcheln lassen, ab und zu umrühren, am Ende mit Salz abschmecken.

 

Kelewele

Bananen schälen

 

 

und in längliche Stücke schneiden, die etwas dicker als Pommes Frites sind.

 

 

In dem Öl langsam goldgelb ausbacken, salzen.

 

Anrichten

Den Erdnusseintopf und die Bananenfritten getrennt zum Selbernehmen servieren.

Chef de Cuisine

Peter Wagner

Peter Wagner

Peter Wagner

Kocht länger als er für Geld schreibt – seit 1976. Der Musikjournalist lebt in Hamburg und liebt alles, was mit Verstand und Hingabe aus frischen Zutaten zubereitet wird. Seit 2007 schreibt er die Samstags-Kolumne „Tageskarte“ auf Spiegel online. Weitere Infos bei seiner Agentur kochtext...

monsterkoch@kochmonster.de
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