Makrele mit eingelegter Steckrübe, Apfel-Cidersud, Brunnenkresse und roter Zwiebel

Zwischengericht vom Sylter Sternekoch Jens Rittmeyer

Makrele mit eingelegter Steckrübe, Apfel-Cidersud, Brunnenkresse und roter Zwiebel

Jens Rittmeyer, Einsterner im Restaurant Kai3 im feinen Hotel Budersand in Hörnum auf Sylt, über sein Zwischengericht: "Bei einer Foodscouting-Reise letztes Jahr nach Lolland (Dänemark), fand ich endlich einen Cider, der uns hier Alle vom Hocker gehauen hat – endlich konnten wir das Thema spielen, und nun dieses Gericht, was es schon lange in den Köpfen gab (vor allem mit dem „einfachen Fisch Makrele“, der hier ja schön vor unserer Türe herumschwimmt) anbieten, weil der Cider als begleitendes Getränk, dieses Gericht noch einmal besser macht. Im Grunde ging es darum, eien Art sauer eingelegte Makrele zu machen – mit dem Cider als Säuregeber."

© 2015 Peter Wagner/kochtext
Schwierigkeitsgrad: 7
Vorbereitungszeit: 6 Stunden
Zubereitungszeit: 20 Minuten
Level: chef de cuisine
Zubereitungsart: mise en place

Zutaten

Apfel-Cidersud
3 Zwiebeln
6 Äpfel (Boskop)
1 Lauchstange
0,5 Stück Sellerie, Knolle
0,5 Stück Sellerie, Stange
1 Stück Fenchelknolle
300 ml Weißwein, trocken
70 ml Noilly Prat
1 Liter Geflügelfond
500 ml Wurzelgemüsefond nach Jens Rittmeyer
500 ml Apfelwein
500 ml Cidre de Poire
100 ml Apfelessig aus Cidre
350 ml Apfelsaft, naturtrüb
10 Lorbeerblätter
2 EL Pfefferkörner, weiss
1 EL Senfkörner
10 Zweige Estragon, frisch
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer, weiss aus der Mühle
Gebeizte Makrele
1 Makrelenfilet
200 g Meersalz, grob
25 g Rohrzucker, braun, roh, unraffiniert, mittelgrob
0,25 Knoblauchzehe
1 Nelken
2 Wacholderbeeren
3 Pimentkörner
6 Pfefferkörner, weiss
1 Lorbeerblatt
0,25 Sternanis
20 g Honig
0,25 Bund Dill, frisch
2 Zweige Estragon, frisch
o,5 Birne, feste Sorte
Makrele gebraten
3 Makrelenfilet
etwas Pflanzenöl
1 Stück Knoblauchzehe
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer, weiss aus der Mühle
etwas Rhabarbersaft, frisch entsaftet
Brunnenkressepüree
2 Bund Brunnenkresse
1 EL Rapskernöl
1 Prise Salz und Pfeffer aus der Mühle
1 Prise Rohrzucker, braun, roh, unraffiniert, mittelgrob
Steckrübenbestandteile (Scheiben, Rollen, Stampf)
1 Steckrübe
1 kg Meersalz, grob
100 g Rohrzucker, braun, roh, unraffiniert, mittelgrob
500 ml Weißwein, trocken
100 ml Portwein, weiss
30 ml Apfelessig
10 ml Apfelessig
2 Zweige Thymian, frisch
3 Lorbeerblätter
8 Pfefferkörner, weiss
3 Pimentkörner
Rote Zwiebel
1 Zwiebel, rot
1 Prise Salz
10 ml Apfelessig
10 ml Himbeeressig
15 g Rohrzucker, braun, roh, unraffiniert, mittelgrob
Dekoration und weitere Bestandteile
Radieschen, in Scheiben gehobelt
Brunnenkresse, Blätter gezupft
Rauchöl

Zubereitung

Apfel-Cidersud

Zwiebeln, Knollensellerie waschen und schälen, Fenchel, Lauch und Staudensellerie ebenfalls waschen. Sämtliche Gemüse als auch die Äpfel (mit Kerngehäuse!) in ca 1 x 1cm große Würfel schneiden und mit den Gewürzen, Alkoholika, Apfelsaft und Essig kalt ansetzen.

 

Flüssigkeit um ca die Hälfte reduzieren, den Fond angießen, wiederum um die Hälfte reduzieren und dann für ca 2 Stunden mit dem Estragon am Herdrand reifen lassen (hierbei klärt sich der Fond durch den Säureanteil von selbst). Danach mit Salz und Pfeffer abschmecken und passieren, gegebenenfalls den Sud aufkochen und mit etwas angerührter Maisstärke minimal binden (dabei nicht zu stark binden, um noch eine gewisse Liquidität und Leichtigkeit zu erhalten). Nun durch ein sehr feines Sieb passieren.

 

Gebeiztes Makrelen-Filet

Das Filet sollte mit Haut sein und keinerlei Gräten mehr enthalten.

 

Lorbeer, Knoblauch, Nelke, Wacholder, Piment, weißer Pfeffer, Sternanis, Fenchelsamen, Anissamen zerstoßen. Dill und Estragon fein hacken. Birne in kleine Stücke schneiden. Alle Zutaten vermengen und das Filet komplett von oben und unten bedecken, für 2 ½ Stunden in Kühlschrank abgedeckt ziehen lassen, anschließend die Beize komplett mittels einer Palette vorsichtig entfernen und später a la minute schräg schneidend hauchdünne Scheiben schneiden.

 

Brunnenkressepüree

Brunnenkresse blanchieren und gut ausdrücken, mit Öl und etwas Eis im Pacojet mehrmals im gefrorenen Zustand Pacossieren.

 

 

Wenn es eine feine Masse geworden ist, mit Salz, Pfeffer und gegebenenfalls einer Prise Zucker abschmecken, danach durch ein sehr feines Sieb streichen und vorrübergehend kalt stellen. Kurz vor dem Anrichten zügig erwärmen; es sollte dabei nicht kochen, um eine Ausflocken des pflanzlichen Eiweißes zu verhindern.

 

Steckrübenbestandteile

Steckrübe waschen und auf groben Meersalz für 30 min bei 160 °C im vorgeheizten Backofen mit Umluft garen.

 

Den Zucker vorsichtig karamelisieren und mit den Alkoholika und Essig ablöschen. Lorbeer, Piment und Pfeffer dazu geben und für eine halbe Stunde leicht köcheln lassen, danach den Thymian dazugeben und am Herdrand für eine halbe Stunde ziehen lassen, anschließend durch ein Tuch passieren.

 

Die Steckrübe in ein Weckglas geben und mit dem Heißen Fond auffüllen; das Glas dabei auf ein tiefes Blech mit Tuch stellen, um eine evtl „Zerplatzen“ des Glases zu vermeiden, bei 89° C  Dampf im vorgeheizten Ofen für 35 min sterilisieren. Aus dem Ofen nehmen und über 3-4 Stunden abkühlen lassen.

 

Die Steckrübe dem Glas entnehmen, schälen und auf einer Aufschnittmaschine in 1cm dicke Scheiben und in 0,3 cm dicke Scheiben schneiden:

 

die 1 cm dicken Scheiben werden mit einem Ring von ca. 3 cm ausgestochen

 

die 0,3 cm dicken Scheiben müssen zu Rechtecken zu geschnitten werden

 

Die Abschnitte der Steckrübe werden durch die grobe Scheibe des Fleischwolfs gedreht oder aber alternativ in kleine Würfel geschnitten und in die Rechtecke eingerollt.

 

Rote Zwiebel

Zwiebel schälen, vierteln oder je nach Grösse der Zwiebel sogar sechsteln, die Silberhäute zwischen den einzelnen Schichten entfernen und längs in feine Streifen schneiden. Zwiebel-Streifen salzen und  10 min leicht kneten bzw „einmassieren“, ohne dass die Streifen zerbrochen werden. Zucker dazu geben und weiter einwirken lassen. Zum Schluss die Essige dazugeben, alles gut vermengen und abgedeckt im Kühlschrank lagern

 

Gebratenes Makrelenfilet

Doe Filets sollten die Haut noch dran haben und keinerlei Gräten enthalten. Die Filets entlang der Mittelgrätenlinie halbieren, mit Salz würzen.

 

Öl in der Antihaft-Pfanne heiß werden lassen, eine angedrückte Knoblauchzehe in die Pfanne geben und die Makrele nur von der Hautseite für ca. 10- 15 Sekunden zügig braten.

 

Makrele auf ein mit Rhabarbersaft betröpfelten Teller geben und mit einem EL heissen Bratfett übergießen, mit Fleur de Sel etwas nachwürzen.

 

Dekoration

Radieschen waschen und auf einer Aufschnittmaschine mit einer Stärke von 3 mm aufschneiden. Brunnenkresseblätter ebenfalls waschen. Gutes Convenience-Räucheröl von z.B Bos Food ist hierfür völlig ausreichend.

 

 

 

Anrichten

Das Püree mittels einem mittelgrossen Löffel über die Löffelspitze auf einen vorgewärmten Teller (ideal 70 °C) ziehen. Nun das Makrelenfilet so aufsetzen, dass das Filet das Püree kreuzt. Parallel zum Filet die Steckrübenrolle setzen.

 

Nun die Zwiebelstreifen, Steckrübenscheiben, Radieschenscheiben, die gebeizte Makrele sowie die Brunnenkresseblätter wie auf dem Foto zu sehen anlegen.

 

Zwei Tropfen Räucheröl entlang des gebratenen Makrelenfilets geben und final mit dem Sud vollenden.

Chef de Cuisine

Vita von Jens Rittmeyer


Geboren am    08.05.1975 in Halle / Saale, D


Ausbildung   

1991 - 1992, Burg Windeck, Fred Held, Bühl-Baden
1992 - 1993, Allee-Hotel Bären, Michael Backes, Baden-Baden


Lebenslauf   

1994, Restaurant Papalangi, Peter Wehlauer, Baden-Baden
1995, Restaurant Stahlbad, Fam. Schwank-Mönch, Baden-Baden
1996 - 1998, Hotel im Wasserturm, Alexander Stadler, Köln
1999, Victorian, Günter Scherrer, Düsseldorf
2000, Landhaus Köpp, Jürgen Köpp, Xanten
2001, Schloßhotel Lerbach, Dieter Müller, Bergisch Gladbach
2002, Vila Joya, Dieter Koschina, Albufeira, Portugal
2003 - 2009, Sao Gabriel, Almancil, Portugal
seit 2010, Kai 3, Budersand, Hörnum, Sylt (Chef de cuisine)

 

Auszeichnungen

 

1 Michelin *

17 Gault Millau

8/10 Gusto

FFF Feinschmecker

XXX Schlemmer Atlas

 

Jens Rittmeyer über sein Restaurant Kai 3:

 

"Wir kochen mit den schmackhaftesten Produkten der Saison, die wir in ihrem optimalen Reifegrad liebevoll in einem modernen Gewand präsentieren. Unsere Zutaten beziehen wir von den besten Erzeugern und Landwirten aus Norddeutschland und Skandinavien. Der direkte Bezug und der enge Kontakt zu unseren Lieferanten ist uns wichtig – denn wir wollen Ihnen nicht nur Gerichte mit Geschichten bieten, sondern auch jedes einzelne Produkt im besonderen Maße nachhaltig verarbeiten.

Nebst trocken gereiften Fleisch- und nicht alltäglichen Fischqualitäten aus dänischen Gewässern, arbeiten unser Küchenchef Jens Rittmeyer und sein Team besonders gern mit Gemüse, das in zumeist biozertifizierten Betrieben mit viel Leidenschaft angebaut wird. Dabei legen wir ein besonderes Augenmerk auf die Auswahl der Produkte:  Immer wieder überzeugen wir uns direkt auf dem Feld von der Qualität. Und weil wir den Geschmack dieser teils historischen Gemüsesorten so außergewöhnlich finden, ist es uns ein großes Anliegen, ihnen durch eine nachhaltige und kreative Zubereitung die Wertigkeit zu geben, die sie zweifellos verdient haben.

Wir alle sind mit Freude und viel Leidenschaft dabei, Ihnen in unserem Restaurant ein unvergessliches Erlebnis zu bieten, und freuen uns sehr auf Ihren Besuch. Seit November 2011 strahlt ein Michelin-Stern über dem Restaurant KAI3. Es wurde zudem 2012 zum Hotel-Restaurant des Jahres in Norddeutschland gewählt"

 

Öffnungszeiten

Abendrestaurant von 18.30 – 22.00 Uhr
Ruhetage Abendrestaurant: Mittwoch und Donnerstag

 

Hier geht's zur Speisekarte...

 

 

Adresse

 

BUDERSAND Hotel - Golf & Spa - Sylt
Am Kai 3
25997 Hörnum

Tel.: +49 (0)4651.4607-0
Fax: +49 (0)4651.4607-450
Mail: hotel@budersand.de

Hinweis: Die hier empfohlenen Zutaten aus den Kochmonster-Partnershops wurden von der Kochmonster-Redaktion ausgewählt und sind keine Empfehlungen von Jens Rittmeyer, der natürlich seine eigenen Einkaufsquellen besitzt. Jens Rittmeyer steht in keinerlei werbendem oder empfehlendem Zusammenhang mit den auf dieser Seite vorgestellten Produkten, Zutaten oder Weinen.

hotel@budersand.de
www.budersand.de