Diverse Autoren

Teubner Handbuch Asiatisch

kochbuch

Teubner Handbuch Asiatisch
Diverse Autoren:
"Teubner Handbuch Asiatisch"
Erscheinungsjahr: 2009
416 Seiten
175 Rezepte
25,00 EURO
ISBN: 9783833814075

Bewertung

Rezeptgenauigkeit
Originalität
Nachkochbarkeit
Gesamtbewertung
Teubner Handbuch Asiatisch Bewertung: 3 Sterne von 6 möglichen.

Kochmonster-Kritik

Teubner: Das waren mal großformatige Schinken mit hervorragender Warenkunde, bahnbrechender Foodfotografie, ansprechenden Reportagen und einem gelungenen Mix an Rezepten aus der Klassik und der Moderne.

 

Zwei Dinge machen noch vor dem Öffnen dieses neuen Teubners stutzig. Bereits auf dem Cover wird mit dem Preis geworben. Dafür fehlt der Autor. 

 

Beim ersten Durchblättern der ordentlich gemachten Warenkunde wird klar: Mit "Asiatisch" ist der gesamte vorderasiatische bis fernöstliche Bereich gemeint. Ungefähr so, als würde man Hongkong-Chinesen ein Kochbuch über europäisch/amerikanische Küche verkaufen.

 

An einem relativ zufällig herausgegriffenen Rezept, nämlich Wan-tans mit Papayachutney, lässt sich am besten erklären, wieso das nicht hinhauen kann. Wan-Tans sind chinesisch. Papayachutney (eigentlich: chatni) ist indisch.

 

So geht das munter weiter. Kurz nach dem Grundrezept für japanische Dashibrühe mit Shiitake-Pilzen steht das Grundrezept für persischen Reis, der mit Kartoffeln zubereitet wird. Beides stimmt und auch wieder nicht. Das Dashi-Grundrezept kommt ohne Pilze aus und wird nur aus Algen und Bonitoflocken gemacht; eine stärker aromatisierte Variante nützt dann getrocknete Shiitake-Pilze, ist aber kein "Grund"-Rezept. Was als Reisgrundrezept verkauft wird, ist tatsächlich ein persisches Gericht, tahdeeg. Eine Variante dieses dieses Rezepts wird mit Schwarzbrot zubereitet. Die Standardzubereitung (dami) erfolgt mit Ghee oder Pflanzenöl.

 

Hähnchen-Speck-Satéspieße? Gemüse in Sherrysauce? Selleriepäckchen mit Dip-Sauce? Das ist nicht asiatisch, sondern eine Verballhornung dieser unzähligen und unterschiedlichen Länder- und Regionalküchen.

 

Fazit: Wer sich nur ein bißchen mit asiatischer Küche auskennt: Finger weg! Wer das Kochen lernen und sich dabei mühsam von Muttis kulinarischem Rockzipfel befreien möchte: Hiermit dürfte es klappen, denn die vielen Steps und warenkundlichen Hinweise zeigen mit ihrer Qualität, wozu Teubner früher mal in der Lage war. 

 

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Rezensent

Eric Schrody

Eric Schrody

Er heißt zwar fast so wie der Sänger Everlast, wiegt aber mindestens 20 Kilo weniger. Schrody, gebürtiger Südafrikaner, lebt, kocht und genießt seit acht Jahren in Berlin. schrody@kochmonster.de

schrody@kochmonster.de