Vatcharin Bhumichitr

Noodles: Die asiatische Nudelküche

kochbuch

Noodles: Die asiatische Nudelküche
Vatcharin Bhumichitr:
"Noodles: Die asiatische Nudelküche"
Erscheinungsjahr: 2010
176 Seiten
172 Rezepte
19,95 EURO
ISBN: 978-3990110164

Bewertung

Rezeptgenauigkeit
Originalität
Nachkochbarkeit
Gesamtbewertung
Noodles: Die asiatische Nudelküche Bewertung: 4 Sterne von 6 möglichen.

Kochmonster-Kritik

Endlich: Ein Buch über Nudeln und nicht eines über Pasta. Ob die nun tatsächlich von Marco Polo ins Abendland mitgebracht wurden, ist historisch nicht belegbar, meint auch der gebürtige Thailänder Vatcharin Bhumichitr, der lange in London lebte und kochte und Autor diverser ordentlicher Kochbücher ist. Lange Zeit wurden in Büchern ja nur die europäische Teigwaren als  beachtenswert empfunden – dabei sind Ostasiatische Nudeln sind wesentlich vielseitiger.

 

Auf 176 Seiten widmet  sich Bhumichitr den diversen Asia-Nudel-Küchen und sortiert  clevererweise nicht nach Land, sondern nach Hauptzutat. Huhn und Ente, Schweinefleisch, Rindfleisch, Fisch und Meeresfrüchte und Vegetarische Gerichte füllen die einzelnen Kapitel. Die ordentliche Einführung führt in das Grundwissen der Zubereitung und Aromatisierung ein, erklärt die regionalen Unterscheide in den Nudeln, die Nudelsorten und deren Garmethoden und hat ein paar Standardfonds und –brühen als Suppengrundlage parat. Letzere sind nicht wirklich spannend, aber praktisch.

 

Als Lob gemeint trifft das größtenteils auch auf die Rezepte zu. Eine Hand voll Zutaten, metrisch berechnet, ein kleiner neuer Aromaschwenk, minimaler Aufwand, fertig. Aber genau darum geht es bei Nudeln ja auch.

 

Gelungene Beispiele sind Mu-Err-Pilze zu Entenbrust, Fruchtrelish und Rosinen zu Hühnerbrust, Nudelsalat mit Salatblättern, Fünf-Gewürze-Pulver mit Honig und Knoblauch verfeinert, Garnelen mit Erdnüssen, Rettich mit Tamarinde, Algen zu Shiitake-Pilzen und auch den sauren Scharfmacher der singapurischen Küche, Mee Siam, mit Tamarinde und 10 getrockneten Chilischoten auf 4 Personen.

 

Fazit: Mit diesen Rezepten kann man einen asiatischen Nudel-Imbiß aufmachen, vielleicht wie im hinreißenden Film „Tampopo“. Nicht immer authentisch; die japanische Kochweise für Nudeln, bei der in wallendes Kochwasser immer wieder kaltes Wasser zugegeben wird, fehlt,  aber sättigend, lecker und wesentlich kalorienärmer und abwechslungsreicher als in der Toskana sind die Rezepte allemal. Auch ein ordentliches Register fehlt nicht. Für Anfänger, ernsthaftere WGs und Interessierte.

 

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Rezensent

Gabriele Gugetzer

Gabriele Gugetzer

Gabriele Gugetzer holte sich einen M.A. in Südkalifornien, lebte in London und schreibt seit vielen Jahren über Essen und Trinken. Sie hat über 20 Kochbücher herausgebracht, ist Feuerwehr- und Schottlandfan und die Reisereporterin der Zeitschrift "LandGenuss". "Nach einem Backbuch kommt sie mit ihrem aktuellen Projekt – zur Buchmesse auf dem Markt – ihrer Lieblingsstadt wieder näher. "Indische Küche in London" heißt es.

gugetzer@kochmonster.de
www.kochmonster.de