Tanja Klein, Rolf Klein

Keine Angst vorm Winzer

kochbuch

Keine Angst vorm Winzer
Tanja Klein, Rolf Klein:
"Keine Angst vorm Winzer"
Erscheinungsjahr: 2008
223 Seiten
Keine Rezepte
12,00 EURO
ISBN: 78-3938783498

Bewertung

Rezeptgenauigkeit
Originalität
Nachkochbarkeit
Gesamtbewertung
Keine Angst vorm Winzer Bewertung: 3 Sterne von 6 möglichen.

Kochmonster-Kritik

Es ist der – wievielte – Ratgeber und Begleiter für den Weinkauf? Auf jeden Fall ist es ein gut gemeinter. Auf viele Fragen und Aussagen werden gut gemeinte Antworten gegeben. Nur fragt sich: wer fragt solche Fragen wie beispielsweise: „Hat dieser Wein 90 Punkte“? Eine Frage, die selbst zu Robert Parkers Hochkonjunktur so nur selten gestellt wurde. Wenn, dann eher in Verbindung mit einem Weingutsnamen. Oder welcher Weinliebhaber konstatiert ernsthaft: „Man müsste viel mehr über Wein wissen“. Diese Aussage soll ihn von einem Gelegenheits-Trinker unterscheiden. Dieser lässt wiederum verlauten, dass es die besten Champagner beim Aldi gäbe.

 

Es folgt ein Fragebogen, nach dessen Ergebnis man sich als mehr oder weniger Weinfreak fühlen darf.

 

Warum überhaupt diese Unterscheidung. Sind wir nicht alle Weinanfänger, wenn es um unbekannte Weine geht und Weinfreaks beim Schlürfen ausgesuchter Weinentdeckungen?

 

Hie und da erkenne ich Ähnlichkeiten mit meinem eigenen Buch "Wein-ABC", das 1998 erschien, indem ich ebenso dem Frage-und Antwortspiel frönte.

 

Eine lustige Idee sind die Konversations-Tipps im Falle eines Besuchs beim Winzer – die teilweise recht anspruchsvoll vom fachlichen beurteilt. Frage: Braucht der Weinfreund dann überhaupt solche Hilfsstellungen? Ein Weinanfänger kann erfahrungsgemäß mit der Antwort wenig anfangen. Und Weinfreunde mit Kenntnis können diese Fragen selbst formulieren.

 

Das gut gemeinte Büchlein äußert sich ebenso zur Weinsprache. Ja, die Weinsprache. Dabei sind wir dabei – selbst die so genannten Profis - uns von dem bestehenden Sprachkorsett zu trennen. Weingenuss ist individuell und so individuell sollte auch die Weinsprache sein. Ähnlich entscheidet auch jeder für sich, wie auf Seite 103 thematisiert, ob ein Wein gut oder schlecht ist. Alles ist Geschmackssache.

 

Einiges wenig Wissenswertes rund um Wein bietet das Büchlein ab Seite 134, ab Seite 152 immerhin die wichtigsten Rebsorten in Kurzfassung und zum Schluss noch eine Hilfe für den Weinreisenden im Ausland. Dieser Teil ist eine gute Idee und hilft jedem weiter, ob weinwissend oder auch nu neugierig suchend unterwegs ist.

 

Fazit: Bis auf die Banderole mit aufgedrucktem Titel etc., nur locker in die Vorder-Rückbuchdeckel eingeschlagen ist, also leicht zerreißen oder verloren gehen könnte, ist das Büchlein gut geeignet zum Mitnehmen, liegt gut in der Hand und bietet sich – wer es braucht - als Ratgeber für unterwegs oder einfach zum Nachschlagen an mit Illustrationen von Gabriel Schirmer, die an die langjährige Werbung des Deutschen Weininstituts erinnern.

 

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Rezensent

Dagmar Ehrlich

Dagmar Ehrlich

Wein ist zwar seit 30 Jahren für die studierte Önologin Dagmar Ehrlich beruflich das Hauptthema, privat gehörte lecker Essen jedoch immer zum genüsslichen Rahmenprogramm und inzwischen auch zum publizistischen Tätigkeitsfeld der Hamburger Weinautorin (z.B. "Das Rebsorten ABC. Reben und ihre Weine"; Gräfe & Unze 2008).

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