Quartalsmagazin

Fine– Das Weinmagazin 02/2009

kochbuch

Fine–  Das Weinmagazin 02/2009
Quartalsmagazin:
"Fine– Das Weinmagazin 02/2009"
Erscheinungsjahr: 2009
146 Seiten
keine Rezepte
15,00 EURO
ISBN: 978-3937963969

Bewertung

Rezeptgenauigkeit
Originalität
Nachkochbarkeit
Gesamtbewertung
Fine– Das Weinmagazin 02/2009 Bewertung: 4 Sterne von 6 möglichen.

Kochmonster-Kritik

 „Fine“ beschäftigt sich mit jener Weinwelt, die man, wenn überhaupt, meist erst nach vorheriger Anmeldung betreten darf, beheimatet hinter repräsentativen Gemäuern in den berühmten Weinregionen.

 

Ausnahmen, wenn es eine geben sollte, bestätigen natürlich die Regel. Entsprechend exquisit ist auch das Layout, die Papierqualität, der Druck, die Werber, die ihre hochwertigen Produkte kostenintensiv (6.500 Euro pro Seite) auf großformatigen Anzeigen feilbieten und die Hochwertigkeit erst bezahlbar machen.

 

Hochwertig ist auch die Sprache. Sie liest sich wie ein großer Wein, der mit Finesse und Eleganz, einer subtilen Struktur und langem Nachklang  den Gaumen adelt. „Fine“ gibt jedem Wein den ihm gebührenden Platz. Die Sprache lässt ihn zu einem Bild entstehen, dass man zuspricht oder auch nicht. Die Sprache, die Großzügigkeit des Formats und Länge der Artikel entschleunigen,  geben dem Genießer Zeit sich in diese exquisiten Weinwelten mit fast allen Sinnen einzulassen.

 

Fehlt nur noch der jeweilige Wein im Glas. Insofern ist „Fine“– so abseits und elitär das Magazin auch für so manchen Weingenießer erscheinen mag – gerade in der heutigen Zeit, ein wohltuender Gegenpol zu allen anderen Magazinen, die Weinempfehlungen entweder stakkato-artig ungenießerisch runterhecheln oder in kleinste schwarze Kästchen pressen.

 

Das laut Selbstdarstellung „schönste Weinmagazin der Welt“ (Auflage: 15.000), gegründet von dem Fotografen und Art Direktor Pekka Nuikki, erscheint seit dem 26. April 2008 vierteljährlich (Heft 03/09 im Oktober 2009), verlegt von kundiger Hand für hochwertige Magazine und Bücher, dem Ex-Sommelier Ralf Frenzel und betreut vom Ex-Chefredakteur der FAZ-Magazins Thomas Schröder zu einem Verkaufspreis von ebenso außerordentlichen 15 Euro.

 

Fazit: Qualität hat eben ihren Preis, aber auch einen Anspruch, den es gilt zu halten. Deshalb wäre es wünschenswert, wenn ebenso kleinere, weniger renommierte, dennoch exquisite Weingüter, neben den Hochwohlgeborenen der Weinszene den ihnen gebührenden Platz einnehmen dürften. Fraglich aber, ob das je geschehen wird, denn „Fine“ mutet eher wie ein Traumschloss an, hoch erhoben, weit über der realen Weinwelt schwebend, für best situierte Weinfreunde mit höchsten Genussstreben und ohne jenen ehrlich-aufrichtigen Pionieranspruch, der den"Feinschmecker" einst auszeichnete.

 

 

 

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Rezensent

Dagmar Ehrlich

Dagmar Ehrlich

Wein ist zwar seit 30 Jahren für die studierte Önologin Dagmar Ehrlich beruflich das Hauptthema, privat gehörte lecker Essen jedoch immer zum genüsslichen Rahmenprogramm und inzwischen auch zum publizistischen Tätigkeitsfeld der Hamburger Weinautorin (z.B. "Das Rebsorten ABC. Reben und ihre Weine"; Gräfe & Unze 2008).

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