Geschmortes Schulterscherzel vom Wagyurind mit Kartoffel-Steinpilz-Tourte an Trüffeljus

Zwischengericht für 4 Personen vom Dreisterne-Koch Harald Wohlfahrt

###COPYRIGHT###
Level: apprenti cuisine
Zubereitungsart: sequentiell

Zutaten

Fleisch
1 kg Schulterscherzel vom Wagyurind
etwas Fleur de Sel
2 Zweige Thymian, frisch
1 Zweig Rosmarin, frisch
1 Stück Lorbeerblatt
250 ml Rinderbrühe
100 ml Olivenöl
Sauce
1 EL Butter
40 g Trüffel, frisch
1 EL Madeira
1 EL Portwein
2 TL Cognac
150 ml Rinderfond, dunkel
etwas Salz
etwas Pfeffer, schwarz aus der Mühle
Steinpilz-Kartoffel-Tourte
30 g Butter, kalt
10 g Schalotte, fein geschnitten
200 g Steinpilze, frisch
200 g Steinpilze, fein gewürfelt
10 g Périgordtrüffel, fein gewürfelt
1 Msp Knoblauch, fein gewürfelt
10 g Blattpetersilie, fein gehackt
etwas Salz und Pfeffer
etwas Butterschmalz
Steinpilzbeilage
8 Stück Steinpilzköpfe
2 EL Olivenöl
2 EL Butter
1 Stück Schalotte, fein gewürfelt
1 Stück Knoblauchzehen , geschält
1 EL Petersilie, glatt, fein gehackt
etwas Salz
etwas Pfeffer, schwarz aus der Mühle
Chicoréebeilage
2 Stück Chicorée
etwas Fleur de Sel
etwas Zucker, weiss
4 EL Butter, zerlassen

Dieses Rezept stammt aus:

Thomas Ruhl/ Wolfgang und Stephan Otto:
"Gutes Fleisch: Warenkunde, Stories, Grundrezepte und kreative Küche"
Fackelträger Verlag
Erscheinungsjahr: 2009
312 Seiten
44 Rezepte
69,00 EURO
ISBN: 978-3771644055

Zubereitung

Das Schulterscherzel leicht mit Fleur de sel würzen. Mit allen Zutaten in einem Vakuumbeutel vakuumieren (oder mit der Hand möglichst viel Luft aus dem Beutel pressen). Anschließend doppelt verknoten. Im 65 °C heißen Wasserbad (Thermometer benutzen) bei geschlossenem Deckel 74 Stunden garen.

Für die Sauce die Butter zerlassen und die fein gehackte Trüffel bei milder Hitze andünsten. Mit Madeira, Portwein und Cognac ablöschen, mit Rinderfond auffüllen. Auf die gewünschte Konsistenz einreduzieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Für die Steinpilz-Kartoffel-Tourte die Hälfte der Butter zerlassen, bei mittlerer Hitze die Schalotten anschwitzen, Steinpilzwürfel hinzufügen und unter Rühren andünsten. Zum Schluss Trüffel, Knoblauch und Blattpetersilie unterrühren und mit Salz und Pfeffer aus der Mühle würzen.

Die Kartoffeln schälen und zu 1 mm dünnen Scheiben aufschneiden. 4 Kartoffelscheiben mit einem kleinen runden Ausstecher (ca. 1 cm Ø) rund ausstechen, restliche Kartoffelscheiben in 7 cm lange und 1 cm breite Streifen schneiden. Die Kartoffelscheiben und -streifen in der restlichen Butter bei 95 °C blanchieren und auf Küchenkrepp abtupfen.

4 Teflonförmchen (8 cm Ø, 2 cm Höhe) mit Butterschmalz ausstreichen. Die rund ausgestochenen Kartoffelscheiben fächerartig einlegen, danach die Ränder mit den Kartoffelstreifen auslegen und überlappen lassen. Die angeschwitzten Steinpilze einfüllen, überlappende Kartoffelstreifen überschlagen und so die Förmchen schließen.

Die Förmchen in den 210 °C heißen Backofen schieben und ca. 10 Minuten garen. Die Kartoffeltourte sollte schön kross sein. Kurz vor dem Servieren stürzen.

Die Steinpilze säubern, halbieren und in Olivenöl kurz von beiden Seiten anbraten. Auf einem Sieb abtropfen lassen. Butter in einer Pfanne schmelzen und die Schalottenwürfel anschwitzen; Knoblauch hinzufügen. Steinpilze in der Butter fertig garen. Petersilie untermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Äußere Blätter der Chicoréedolden entfernen. Die Enden so abschneiden, dass die Dolden nicht auseinanderfallen. In kaltem Wasser waschen und mit Fleur de sel und Zucker würzen. Mit 2 EL zerlassener Butter in einen Folienbeutel einschweißen. Im Dampfgarer oder im Wasserbad bei 95 °C eine Stunde garen. Chicorée aus dem Vakuumbeutel nehmen und vierteln. Garfond auffangen.

Restliche Butter in einer Pfanne schmelzen und darin den Chicorée mit einer Prise Zucker karamellisieren.

Anrichten

Zum Anrichten das Schulterscherzel aus dem Vakuumbeutel nehmen. In der Trüffelsauce erhitzen und glasieren (mehrfach wenden, dabei mit Sauce begießen). Auf vorgewärmtem Teller anrichten. Mit Steinpilz-Kartoffel-Tourte, geschwenkten Steinpilzen und Chicorée garnieren. Sauce aufgießen und servieren.

Chef de Cuisine

Harald Wohlfahrt

Harald Wohlfahrt

Wohlfahrt absolvierte von 1970 bis 1973 seine Kochlehre in Mönchs Waldhotel in Dobel, das Anfang der 1980er Jahre geschlossen wurde. Von 1974 bis 1976 arbeitete er als Commis bei Willi Schwank im damaligen Zwei-Sterne-Restaurant Stahlbad in Baden-Baden, 1977 im Tantris bei Eckart Witzigmann in München. 1978 wurde er Souschef in der Schwarzwaldstube von Wolfgang Staudenmaier im Hotel Traube in Baiersbronn-Tonbach. 1980 besuchte er die Meisterschule in Baden-Baden und machte ein Praktikum bei Alain Chapel in Mionnay. Seit Herbst 1980 ist Wohlfahrt Küchenchef im Restaurant Schwarzwaldstube im Hotel Traube Tonbach in Baiersbronn-Tonbach.

 

Seit über zehn Jahren wird Wohlfahrt von allen Restaurantführern mit den höchsten Auszeichnungen bewertet und zählt zu den besten Köchen Europas. 1991 ernannte ihn der Gault-Millau zum „Koch des Jahres“, 1992 erhielt die Schwarzwaldstube unter seiner Leitung den dritten Stern im Guide Michelin. Seit 2005 verleiht ihm der Gault-Millau die höchste vergebene Note (19,5 von 20 möglichen Punkten). Der Feinschmecker bewertet die Schwarzwaldstube mit 5 von 5 F, der Schlemmer Atlas vergibt 5 von 5 Kochlöffeln. 1994 wählte die New York Times Wohlfahrt unter die zehn besten Köche der Welt.

 

2002 wurde Wohlfahrt die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen, 2003 erhielt er die Verdienstmedaille des Tourismusverbandes Baden-Württemberg, 2004 bekam er das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 2005 wurde er „für die Förderung der kulinarischen Hochkultur in Deutschland und für eine außergewöhnliche Lebensleistung“ mit dem l'Art de Vivre Ehrenpreis geehrt, mit dem bislang außer ihm nur noch Eckart Witzigmann und Martin Öxle ausgezeichnet wurden. 2008 wurde ihm der internationale Eckart-Witzigmann-Preis in der Sparte „Große Kochkunst“ überreicht.

 

Quelle: Wikipedia