Orientalisches Fingerfood

Kurzbesuch-Catering für 4 Personen von Peter Wagner

Mezze, Mazza oder Meze – die kleinen delikaten orientalischen Vorspeisen tragen viele Namen. Hier eine Variante, die Sie komplett im Stehen mit den Fingern essen können. Mit oder ohne Migrationshintergrund. Salem Aleikum!

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Vorbereitungszeit: 25 Minuten
Zubereitungszeit: 35 Minuten
Level: commis de cuisine
Zubereitungsart: sequentiell

Zutaten

Mezze
8 Stück Dörrpflaumen
8 Scheiben Serranoschinken
50 g Ziegenfrischkäse
4 Stück Karotten
100 ml Rosenwasser
2 EL Sesam, schwarz
2 EL Sesam, hell, Bio
4 Stück Knoblauchzehen
4 Stück Ziegenkäse, weich
4 EL Akazienhonig
1 Stück Chilischote, rot
2 Zweige Rosmarin, frisch
2 Zweige Thymian, frisch
1 Stück Aubergine, sehr groß
4 Stück Datteln
1/2 TL Harissa
1 Stück Zucchini, gelb
2 EL Pistazienkerne
100 g Yoghurt, 10 % Fett
1 Stück Salatgurke
1 Stück Zwiebel, rot
1 Stück Limette
1/4 TL Baharat
1/4 TL Raz el Hanout
1/2 TL Koriandersaat, gemahlen
1 Msp Zimt, frisch gerieben
etwas Olivenöl

Musik-Tipp

Traditionelle syrische Volksmusik hält nicht jedes westliche Ohr aus. Eine arabisch/nordafrikanisch-authentische und zugleich elektronisch/poppige Alternative liefert der Oud-Virtuose Mehdi Haddab zusammen mit dem französischen Produzenten Jean-Pierre Smadja auf der CD „Wild Serenade“ (von 2002, lange vergriffen, jetzt bei Label Bleu/Harmonia Mundi wieder erhältlich) unter dem Projektnamen Duoud ab – Arab-Disco für Feinschmecker!

Zubereitung

Speckpflaume

Pflaume innen mit Ziegenfrischkäse füllen, mit Schinken umwickeln, evtl. mit Zahnstocher fixieren, im Backofen (keine Umluft) bei 120 Grad ca. 12 Minuten backen.

 

Rosenkarotte

Karotten schälen, in 4 gleich große Stücke tournieren (zurechtschneiden), 200 ml Salzwasser mit dem Rosenwasser und dem Zimt aufkochen, Karotten darin bissfest kochen, noch warm in Sesammischung fest panieren.

 

Honigkäse

Chilischote in feinste Röllchen schneiden, Nadeln und Blätter von je 1 Zweig Rosmarin und Thymian fein hacken, zusammen mit Chili und Honig kurz aufkochen (geht auch in der Mikrowelle), ca. 20 Minuten im Kühlschrank ziehen lassen, auf Käse verteilen und mit Flambierbrenner leicht karamellisieren (notfalls auch unter heißem Grill, der Käse darf aber nicht schmelzen).

 

Auberginenroulade

Aubergine waschen, längs halbieren, mit scharfen Messer oder Aufschnittmaschine 5 dünne große Scheiben schneiden (1 zur Reserve). Nadeln und Blätter von je 1/2 Zweig Rosmarin und Thymian fein hacken. 1/2 Limone Auspressen und mit 3 El Olivenöl und den Kräutern aufschlagen. 4 Auberginenscheiben auf Backpapier legen und mit der Ölmischung einpinseln. Bei 100 Grad im Backofen (keine Umluft) ca. 15 Minuten backen. In dieser Zeit die Datteln entsteinen, fein hacken und mit der Harissa, etwas Salz und Öl zu einer Paste zerdrücken. Auberginen noch warm mit dieser Paste bestreichen und zu Rouladen aufrollen.

 

Gurkenröhrchen

Gurken schälen, von der Mitte nach außen 4 gleich lange Teile von je ca. 4-5 cm Länge abschneiden, hochkant stellen und mit Apfelkernausstecher Loch in die Mitte stechen. 50 g Yoghurt mit ein paar Spritzern Limonensaft, frisch gemahlenem Pfeffer, grobem Meersalz, Koriandersamen, Baharat, der Zwiebel und 2 Knoblauchzehen (extrem klein gewürfelt) mischen. Gurkenröhrchen damit füllen, mit Limonenhalbmond dekorieren.

 

Zucchinistrudel

Zucchini mit Aufschnittmaschine längs in 8-10 Scheiben schneiden. Scheiben leicht mit Öl bepinseln und einzeln salzen. Pistazienkerne zusammen mit 2 Knoblauchzehen sehr fein hacken, mit restlichem Yoghurt und Ziegenfrischkäse und dem Raz El Hanout zu einer Paste verarbeiten. Zucchinischeiben dünn damit bestreichen, zu Strudel übereinanderschichten, quer in 4 gleich große Stücke teilen und bei 160 Grad im Backofen (keine Umluft) ca. 20 Minuten backen.

Anrichten

Auf je 1 großen Teller verteilen, wenn es als Vorspeise zu Tisch gedacht ist. Als Fingerfood jedes einzelne Teilchen nacheinander auf je 1 kleinen Teller mit kleiner Kuchengabel servieren (mit einer Speckpflaume beginnen, mit der Karotte beenden).

Chef de Cuisine

Peter Wagner

Peter Wagner

Peter Wagner

Kocht länger als er für Geld schreibt – seit 1976. Der Musikjournalist lebt in Hamburg und liebt alles, was mit Verstand und Hingabe aus frischen Zutaten zubereitet wird. Seit 2007 schreibt er die Samstags-Kolumne „Tageskarte“ auf Spiegel online. Weitere Infos bei seiner Agentur kochtext...

monsterkoch@kochmonster.de
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