Mangalitza

Rasseninfo

Ungarns wichtigste Schweinerasse gibt es mit blonden und roten Borsten, allen gemein aber ist eine dunkelgraue Haut darunter, die von dichtem, lockigen Borstenhaar überwuchert ist – weswegen es in Deutschland auch „Wollschwein“ genannt wird. Durch diese dicke Behaarung ist das Tier außergewöhnlich witterungsunabhängig und fühlt sich auf der freien Flur am wohlsten. Die Borsten und das Unterhaar werden im Herbst und im Frühjahr abgeworfen, damit sie für die kommende Jahreszeit angepasst wieder nachwachsen können.

 

Der Name „Mangalitza“ (ungarisch: „Mangalica“) bedeutet „walzenförmig“ und stammt wahrscheinlich vom Serbo-Kroatischen „mangala svinija“ („Gut genährtes Schwein), oder „mangulica“ („Wird schnell fett“) ab. Noch 1965 stellten die Mangalitzas 70 Prozent des gesamten ungarischen Schweinebestandes, wurden dann aber trotz ihrer Eignung für die Salamiproduktion binnen weniger Jahre von fettärmeren Rassen fast völlig verdrängt, so dass die Bestände der Wollschweine – immerhin eine der ältesten, rein erhaltenen europäischen Schweinerassen – heute stark dezimiert sind. Die einstmals weit verbreiteten schwarzen Mangalitzas sind bereits ausgestorben.

 

1885 setzte Johann Strauß II. dem Mangalitza Schwein ein Denkmal in seiner Operette „Der Zigeunerbaron“: Schweinezüchter Zsupán erklärt darin „Borstenvieh und Schweinespeck“ zu seinem Lebenszweck.

 

 

Charakter

 

Mangalitzas zählen zu den gutmütigsten aller Schweinerassen. Sie sind genügsam, sozialkompatibel, extrem beweglich und deshalb auch zur Haltung in größeren Herden auf kargerem Boden geeignet. Sie sind echte Familientiere: Bei starker Kälte legen sich beide Elternteile (die Eber ist nicht so aggressiv wie bei anderen Rassen) Bauch an Bauch und nehmen die Ferkel in die Mitte. Die Sauen werfen vergleichsweise wenige Ferkel, die mit ihrem braunen Streifenmuster den Wildschwein-Frischlingen sehr ähnlich sehen.

 

 

Verwandtschaft

 

Die Mangalitza Schweine entstanden aus Kreuzung der halbwilden serbischen Fleischfettschweine Sumadia und Siska mit ungarischen Szalantai-Schweinen und moldawischen Rassen. 1927 wurde diese Rasse offiziell anerkannt.

 

 

Verwendung in der Küche

 

Mit seinem nach wie vor hohem Anteil an straffem aromatischem Speck war das Mangalitza in Ungarn bis weit in die 1970er-Jahre einer der wichtigsten Nutztierrassen für die Herstellung von ungarischer Salami. Bis heute ist sein festes, dunkles und gut marmoriertes Fleisch unter Feinschmeckern beliebt – besonders als Spanferkel oder für die Erzeugung von Schmalzprodukten und Leberwürsten. Auch als Grillgut eignet dieses Fleisch perfekt, denn es trocknet kaum aus. Die Borsten dieser Schweine werden für Hutdekoration und zur Herstellung von Rasierpinseln benutzt.

 

Maximales Gewicht 170 kg

 

Schlachtalter 16 Monate

 

Schlachtgewicht 120-140 kg

 

Ferkel pro Wurf 3-6

 

Bezungsadressen:

 

http://www.frischeparadies.de

 

http://www.dorfmetzgerei-walter.de/

 

 

http://www.wollschwein-schinken.de/