Rasseninfo
Ursprünglich lebten diese Tiere, eine Kreuzung aus dem New Forest Schwein und dem Alten Englischen Sattelschwein, in den südenglischen Küstenregionen Hampshire, Dorset und Sussex. Reger Zuchtaustausch mit Amerika im 19. Jahrhundert, wo man die Rasse „Thin Rind Hog“ nannte, führte schließlich auch in England dazu, dass die Schweine zwar ihren weißen Sattel behielten, die ursprünglichen Hängeohren und den tiefen Rumpf aber zugunsten von Stehohren und einer höheren Bauchlinie verloren. 1904 wurde in Kentucky die amerikanische Linie als „Hampshire" offiziell anerkannt und ist bis heute in Nordamerika eine der häufigsten Schweinerassen.
Beim britischen Hampshire sind Kopf, Hals und die hintere Körperhälfte schwarz, Brustbereich und Vorderbeine weiß, jeweils dazwischen liegt ein hellgrauer Streifen. Der Kopf ist lang, die Beine kurz, weisen aber stattliche Schinken auf.
Auf dem Umweg über Schweden ereichten die ersten Hampshire-Schweine in den 1970er-Jahren Deutschland, wo sie in Reinzucht allerdings nur in wenigen Betrieben gehalten werden. In der Schweiz werden amerikanische und britische Hampshire-Schweine als getrennte Rassen geführt.
Charakter
Sehr aktiv, umtriebig, schnell, widerstandsfähig und neugierig – deshalb ideal geeignet für die Freilandhaltung. Die Eber können extrem reizbar und aggressiv sein, doch insgesamt gilt die Rasse als wenig stressanfällig. Hampshire-Sauen können aber notfalls auch in Ställen mit Beton- oder Gitterboden leben, was dazu geführt hat, dass diese Rasse in den meisten Ländern nicht mehr freilaufend, sondern in Massenställen gehalten wird.
Verwandtschaft
Das amerikanische Hampshire wurde mit White Suffolk und Berkshire gekreuzt und von Amerika aus weltweit als beliebter Zuchteber und zuverlässiger Lieferant von Fleisch und (wenig) Speck verbreitet.
Verwendung in der Küche
Rücken und Schinken sind sehr muskulös, was zu einem festen, einfach zu verarbeitenden Fleisch führt. Die Knochen sind fest, der Rücken wenig fetthaltig – auch heute noch beliebte Merkmale erfolgreicher Schweinerassen. Im Vergleich mit der direkten Konkurrenzrasse Berkshire fällt das Fleisch geschmacklich aber zurück, weshalb es in den USA auch primär für die einfachen Zwecke wie Hackfleisch- oder Wurst/Schinkenproduktion eingesetzt wird.
Maximales Gewicht
120-130 kg
Schlachtalter
7-8 Monate
Schlachtgewicht
90-100 kg
Ferkel pro Wurf
8-9