Deutsche Landrasse

Rasseninfo

Die Deutsche Landrasse entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch Einkreuzung von Yorkshire-Ebern in Marschschweine. Innerhalb dieser Rasse fanden sich regionale Ableger wie Meißner, Minden-Ravensberger oder das Hoyaer Schwein. Seit den 1950er Jahren wurden verstärkt dänische Rassen eingezüchtet, die den Fleischanteil des ehemaligen „Fettschweines“ erhöhen – es hat dadurch auch eine Rippe mehr als früher. Seit 1969 als offizielle „Deutsche Landrasse Universal“ anerkannt, gilt sie inzwischen als eine der wichtigsten Mutterrassen in den verschiedenen Kreuzungszuchtprogrammen und ist wegen ihrer Massentierhaltungs-Tauglichkeit weltweit verbreitet. Wenn irgendwo in Deutschland ein dampfender Schweinebraten, ein Berg Schnitzel oder auch nur ein Schinkenbrot auf den Tisch gestellt wird, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die jeweils aktuelle Version der Deutschen Landrasse beteiligt.

 

Die Tiere der Deutschen Landrasse sind großwüchsig, haben einen lang gestreckten Körper, eine leicht eingedellte Nasenlinie, Schlappohren und weiße Borsten auf unpigmentierter Haut – damit wurden sie zum Modell für unzählige Schweine-Zeichnungen von der Metzgertüte bis zum Comic.

Charakter

Etwas schwerfällig in den Bewegungen, aufzuchtstark, aber und zum Teil sehr stressanfällig – immer wieder mussten andere Rassen eingekreuzt werden, um die für die Tiere stark belastende Haltung auf Spaltböden (breite Gitterböden in den Ställen) zu ermöglichen.

Verwandtschaft

Die Anfang der 1970er Jahre weit verbreitete „Landrasse Universal“ gilt inzwischen als fast ausgestorben, sie wurde mit den Jahren durch Einkreuzung von ausländischen, stressresistenteren Schweinen zur erfolgreichen und millionenfach gehaltenen „Deutsche Landrasse Sauenlinie“.

Verwendung in der Küche

Die Deutsche Landrasse liefert mit 57 Prozent Muskelfleischanteil ein eher mageres Fleisch, das einerseits für alle Küchenanwendungen geeignet ist, aber auch durch die intensive Massentierhaltung oft qualitativ nicht an das marmorierte Fleisch anderer, seltener Rassen heran kommt. Immerhin stellen bei den Ferkeln, die deutsche Biobauern erzeugen oder zukaufen, die Tiere dieser Rasse ebenfalls die überwältigende Mehrheit, so dass hier zumindest bei der Bio-Qualität auch anspruchsvolle Köche zufrieden gestellt werden können.

 

Maximales Gewicht 270-320 kg

Schlachtalter 5-6 Monate

Schlachtgewicht 100-110 kg

Ferkel pro Wurf 9-10