biergeschichten

Wetten, dass...

...Bier aus der Dose nicht schmeckt, nicht dick macht, wie Haschisch wirkt, nach dem Wein getrunken werden muss und in Polen vom Arzt verschrieben wird. Stimmt das?

Drei Weißbier sind eine Mahlzeit, und dann hat man noch nichts getrunken. RICHTG ODER FALSCH?


Falsch. Erstens hat man knapp 1,5 Liter (Brau-)Wasser getrunken und zweitens nur rund 600 Kilokalorien zu sich genommen, denn Weizenbier hat etwa 40 kcal pro 100 ml (alkoholfreies sogar nur etwa 23 kcal). Diese „Mahlzeit“ bringt also nur halb so viel Energie in den Leib wie ein einziger, gerade mal 288 Gramm schwerer „Hamburger Streuseltaler“ (1.210 kcal), ein Süßgebäck, dass man gern mal nach der Arbeit auf dem Nachhauseweg reinzwitschert. Bier an sich macht also nicht dick, wenn man nicht zu viel davon trinkt. Es macht allerdings als beliebter Appetitanreger hungrig. Auf Salziges, was bekanntlich extrem durstig macht, und somit auch das T-Shirt „Bier formte diesen wunderschönen Körper“ auf dem 2-Zentner-Mann erklärt. Doch Hand aufs Herz: Was wollen wir mit einem Sixpackbauch, wenn wir an der Stelle einen kompletten 24er-Bierkasten haben können?

 

 

Hopfen wirkt wie Haschisch – Bier macht also high? RICHTIG ODER FALSCH?
 

 

Richtig. Botanisch gesehen ist Hopfen ein Hanfgewächs und somit ein enger Verwandter von Cannabis. Auch einige Inhaltsstoffe im Hopfen sind chemisch dem THC, also der Droge, die man aus Hanf gewinnt, ähnlich. Im Hopfen stecken pharmakologisch interessante Substanzen, die auch auf die Psyche wirken. Deshalb wurde er früher in getrockneter Form ja auch manchmal geraucht. Allerdings enthalten heutige Biere nur noch eine derart geringe Dosis Hopfen, dass man bis zur dreifachen Alkoholvergiftung trinken müsste, um ein Hopfen-High zu spüren.

 

 

Bier aus der Dose schmeckt nicht. RICHTIG ODER FALSCH?
 

 

Falsch. Das Vorurteil kommt aus der frühen Bierdosenzeit, als diese – ja vor allem zur Lagerung und Logistik jenseits der Kühlschranktemperaturen erfundene – Verpackung samt Inhalt nach dem Abfüllen kurzerhand pasteurisiert wurde. Bier wird im Laufe des Brauens zwar zwei Mal gekocht, aber nach dem Reifen schaden zu hohe Temperaturen dem Geschmack und der Spritzigkeit. Wenn nicht pasteurisiert wird, sind Dosen dagegen sogar recht passable Gefäße, denn auch braune Flaschen schützen das Bier zwar besser vor Licht als grüne, doch es treten dennoch Lichtstrahlen durch das Glas. Die Plastikdichtung im Kronkorken lässt mit der Zeit sogar Sauerstoff ins Bier

 

 

Weißbier ist das ideale Sportlergetränk RICHTIG ODER FALSCH?
 

 

Falsch. Mit 5,5 Prozent Alkohol kann es keine sportliche Betätigung außer dem „Einarmigen Reißen in der Halbliterklasse“ unterstützen. Selbst das Alkoholfreie hat noch 0,5 Umdrehungen. Es ist zwar ein guter Durstlöscher nach dem Joggen und wirkt tatsächlich isotonisch – im Bier ist die Konzentration gelöster Stoffe etwa so hoch wie im Blut. Doch das Weizen hat zu wenig Natrium und zu viel Kalium. Letzteres haben die Muskelzellen bei Anstrengung ganz von selbst freigesetzt. Führt man nun von außen weiteres Kalium hinzu, sinkt die Leistungsfähigkeit.

 

Nur Warmduscher brauchen einen Flaschenöffner. RICHTIG ODER FALSCH?
 

 

Richtig. Zum Anheben des Kronkorkens braucht ein Mann, der seine Zähne schonen will, nur das, was gerade in der Nähe rumliegt. Eine Rolle Toilettenpapier, eine Stichsäge, Uno-Spielkarten, Baggerfelge, Schuhspanner, Katzenbaum, Dartpfeil, Blockflöte, Hundeleine oder Q-Tipps. Wie das geht? Einfach bei „1000 Arten ein Bier zu öffnen“ nachsehen. Sind tatsächlich 1000, alle mit Foto dokumentiert.

 

 

 

Bier auf Wein, das ist fein. RICHTIG ODER FALSCH?
 

 

 

Falsch. Und zwar egal, wie herum man diesen Trinkspruch dreht. Am Ende des Tages zählt einzig die Gesamtmenge reinen Alkohols, die man zu sich genommen hat. Viele Völker reimen sich gern das Saufen gesund, bei den Franzosen geht es – was sonst? – um Wein: "Blanc sur rouge, rien ne bouge – rouge sur blanc, tout fout le camp." Erst Rot dann Weiß soll also für den Magen besser sein. Generell sollte man seinem gesunden Menschenverstand folgen: nicht zu viel und nicht zu viel durcheinander trinken (vor allem süße, gemixte und kohlensäurehaltige Drinks), davor oder währenddessen ordentlich essen.

 

Im Polen verschreibt der Arzt das Bier. RICHTIG ODER FALSCH?
 

 

Richtig. Bei einigen urologischen Befunden wie zum Beispiel Nierensteine dürfen polnische Ärzte eine begrenzte Menge Bier verschreiben. Freilich alkoholfreie Sorten, denn auch die wirken immens harntreibend. In Tschechien kann dieser Nierenspüler ebenfalls verordnet werden – obwohl dort pro Kopf ohnehin schon weltmeisterliche 160 Liter pro Jahr getrunken werden. In Mexiko können Biertrinker neuerdings ihr Lieblingsgetränk sogar in der Apotheke kaufen. In Maßen genossen gilt Bier nicht nur dort als gesund. Im Gegenzug mussten die Apotheker aber die Zigaretten aus dem Sortiment nehmen. Das alles hat natürlich einen ernsten Hintergrund: Allein in Deutschland belaufen sich die Krankheitskosten durch Alkoholkonsum und Missbrauch auf geschätzte 26 Milliarden Euro pro Jahr.

 

 

 

 

 

 

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