Seit einigen Jahren macht der französische Kochbuchverlag Marabout mit einer hochformatigen Kochbuchreihe auch international auf die Tatsache aufmerksam, dass in Frankreich so gut wie sonst nirgendwo in Europa gekocht wird. Auch wenn elendige Steak Frites-Häuser entlang der Champs-Elysées und Rue de Rivoli alles geben, uns vom Gegenteil zu überzeugen.

 

Wie gut sie sind, beweisen Franzosen auch dadurch, dass sie sich mit den billigen simplen Sachen auskennen, also mit Gemüse. Natürlich sind sie keine Vegetarier. Gemüse gibt’s als Vorspeise und als Beilage, es wird aber immer ernst genommen. Mal altmodisch mit jungen Markerbsen zu gedünstetem Kopfsalat, mal raffiniert als weiße Bohnen zu Muscheln, natürlich als Zwiebelsuppe, natürlich als Ratatouille...

 

Solche und andere Rezepte hat auch Delphine de Montalier in ihrem aktuellen Kochbuch für Marabout (in deutsch alle sehr kundig übersetzt bei Christian Verlag erschienen) gesammelt. In gleicher Ausstattung erschienen von ihr bereits Büchern über Fisch & Meeresfrüchte und Tartes & Quiches (auch sehr zu empfehlen).

 

Die Rezepte sind zuverlässig, die Ausstattung freundlich und charmant, die Ideen durchaus international, die Zutatenliste übersichtlich. Ein bisschen wie die französische Antwort auf Donna Hay kommt de Montalier mir vor; vielleicht nicht ganz so kalkuliert und auf französische und nicht australische Weise entspannt.

 

Eingeteilt ist das frisch und lässig von Charlotte Lascéve fotografierte Buch in Kapitel zu Gemüsesäften, Suppen & Pürees, Salaten, Gebratenem Gemüse, Einzigartigen Gerichten (die leider auch in jedem anderen Kapitel Platz gefunden hätten), Knackigem Gemüse und Saucen & Eingemachtem. Trotz dieser Einteilung ist dieses kein Buch für Vegetarier oder gar Veganer. Es verleiht einfach nur dem Gemüse die Paraderolle.

 

Im Gegensatz zu klassischer deutscher Küche ist das Fleisch in der französischen (Gemüse)Küche nicht der Hauptbestandteil, aber gehört als Würze dazu, selbst bei Gerichten wie Borscht, thailändischer Gemüsesuppe, gefüllten Auberginen oder Zuckerschotensalat.

 

Fazit: Wer einen Gemüsegarten hat, wird diesen Sommer mit diesem Buch in der Küche verbringen. Wer Gemüse liebt, wahrscheinlich auch. 

 

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