Rehpfeffer in der Papilotte geschmort mit Rotkohl, Kastanien und Kartoffelpüree

Hauptgericht für 4 Personen vom Schweizer 2-Sternekoch Daniel Bumann

Rehpfeffer in der Papilotte geschmort mit Rotkohl, Kastanien und Kartoffelpüree

Der Zweisternekoch aus der Nähe von St. Moritz, als "König des Safran" nicht nur in der Schweiz ein Begriff, zeigt hier, dass er auch das klassische Schmoren auf eine höhere kulinarische Ebene heben kann. Allein das Marinieren der Rehschulter dauert 10 Tage...

© 2012 Christa Engstler/Collection Rolf Heyne
Schwierigkeitsgrad: 6
Vorbereitungszeit: 24 Stunden
Zubereitungszeit: 4 Stunden
Level: sous chef
Zubereitungsart: mise en place
Wareneinsatz: 18

Zutaten

Vorbereitung
1 kg Rehschulter, küchenfertig, entbeint
1 Liter Rotwein
200 ml Rotweinessig
40 g Mirepoix
1 TL Wacholderbeeren
1 EL Pfefferkörner
3-4 Zweige Thymian, frisch
1 Stück Lorbeerblatt
Rehpfeffer
80 ml Erdnussöl
etwas Salz
etwas Pfeffer, schwarz aus der Mühle
20 g Butter
200 ml Portwein, rot
1 Liter Wildfond
Rotkohl
800 g Rotkohl, ganzer Kopf
100 g Äpfel (Boskop)
100 g Zwiebeln
500 ml Rotwein
200 ml Portwein, rot
200 ml Rotweinessig
20 g Risottoreis
2 Stück Gewürznelke
2 Stück Lorbeerblätter
etwas Salz
etwas Pfeffer, schwarz aus der Mühle
100 g Schweineschmalz
20 ml Aceto Balsamico, 10 Jahre alt
Kastanien
320 g Esskastanien
80 g Kristallzucker
100 ml Wasser
100 ml Vollmilch
100 ml Rahm
Kartoffelpüree
400 g Kartoffel, festkochende Sorten
100 ml Vollmilch
80 ml Rahm
etwas Muskatnuss, frisch gerieben
160 g Butter
etwas Salz
etwas Pfeffer, schwarz aus der Mühle

Wein-Tipp

Drautz-Able Pinot Noir Drei Tauben Qba

Jahrgang: 2007
Region: Deutschland - Württemberg - Heilbronn /
Rebsorte: Pinot Noir
Geschmack: fruchtig kirschig filigran
trinkreif ab sofort
lagerfähig bis: 2015
Trinktemperatur: 12-14 °C
Alkoholgehalt: 13 % vol.

Der Pinot Noir strahlt krischrot im Glas. Wie die Farbe so auch die Nase und der Gaumen voll von Kirschen - fruchtig zart mit filigraner Holzstruktur die an einen Pinot aus dem Burgund erinnert. Weich und samtig die Tannine und das gut eingefasste Holz im Abschluss.



Zubereitung

Vorbereitung

 

Das Fleisch in Würfel von je 50 g schneiden. Die Fleischwürfel in ein ausreichend großes Gefäß geben. Den Rotwein und den Rotweinessig über das Fleisch geben. Das Mirepoix, die Wacholderbeeren, die Pfefferkörner, den Thymian und das Lorbeerblatt in die Marinade geben. Das Gefäß verschließen und das Fleisch 10 Tage im Kühlschrank beizen.

 

Das Fleisch vor dem Verarbeiten aus der Marinade nehmen, abtropfen lassen, die Gewürze abstreifen und mit Küchenpapier trocken tupfen. Das Mirepoix entfernen und aufbewahren. Die Marinade dann durch ein Sieb passieren und beiseitestellen.

Rehpfeffer

Das Erdnussöl in einem großen ofenfesten Schmortopf erhitzen. Die zimmerwarmen Fleischwürfel salzen, pfeffern und in dem heißen Erdnussöl von allen Seiten anbraten. Dann das Fett aus dem Topf gießen, anschließend die Butter über das Fleisch geben. Dann das Mirepoix hinzufügen und mitschwitzen. Das Fleisch mit dem Portwein ablöschen, dann mit dem Wildfond auffüllen. Den Topf verschließen und das Fleisch im auf 100 °C vorgeheizten Backofen 2 Stunden  zu einem Rehpfeffer schmoren.

 

Den Schmortopf nach Ende der Schmorzeit aus dem Ofen nehmen und das Fleisch aus der Sauce nehmen. Die Sauce durch ein Sieb in einen Topf passieren. Die beiseitegestellte Marinade in einem weiteren Topf aufkochen, dann zu der passierten Schmorsauce geben. Die Sauce auf die gewünschte Konsistenz einkochen.

 

Das Fleisch zurück in die Sauce geben. Bei Bedarf mit Salz und Pfeffer abschmecken. 2 DIN A3 große Stücke Pergamentpapier kreuzförmig übereinanderlegen. Den Rehpfeffer in die Mitte geben. Die Ränder und Ecken des Pergamentpapiers hochziehen und übereinanderklappen, alles in Alufolie schlagen, dann wie ein Päckchen mit einem Stück Bast verschließen. Die Papilotte in den auf 200 °C vorgeheizten Backofen geben und den Rehpfeffer weitere 45 Minuten fertig schmoren.

Rotkohl

 

Rotkohl in feine Streifen schneiden. Den Apfel in feine Würfel schneiden. Die Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Die Rotkohlstreifen mit den Apfel und Zwiebelwürfeln in eine große Schüssel geben. Den Rotwein, den Portwein, den Risottoreis, den Rotweinessig und die Gewürze (Gewürznelke, Lorbeerblatt) hinzufügen und alles gut durchmengen. Dann mit Salz und Pfeffer würzen. Den Rotkohl 1 Tag an einem kühlen Ort ziehen lassen.

 

Den Rotkohl kurz vor dem Verarbeiten durch ein Sieb schütten und gut abtropfen lassen. Die Marinade auffangen und beiseitestellen.Das Schweineschmalz in einem großen Bräter erhitzen. Den gut abgetropften Rotkohl darin andünsten, dann mit der zurückbehaltenen Marinade auffüllen. Den Bräter verschließen und den Rotkohl im auf 180 °C vorgeheizten Backofen 1 ½ Stunden schmoren. Den garen Rotkohl mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit dem Aceto balsamico vollenden.

Kastanien

Die Schalen der Esskastanien mit einem scharfen Messer kreuzweise einritzen. Die Kastanien etwa 10 Minuten in köchelndes Wasser (oder 15–20 Minuten in den Backofen) geben, dann aus dem Wasser (bzw. aus dem Ofen) nehmen. Die Kastanien schälen und von der unter der Schale liegenden braunen Haut befreien. Den Zucker in einer Sauteuse karamellisieren. Die Esskastanien in den Karamell geben und darin wenden, dann mit dem Wasser ablöschen. Den Karamell köcheln lassen, bis sich der Zucker gänzlich aufgelöst hat, dann die Milch hinzufügen und die Kastanien darin 30–40 Minuten weich schmoren. Zuletzt den Rahm angießen und die Sauce leicht einkochen.

Kartoffelpüree 

 

Kartoffeln schälen und in reichlich Salzwasser weich kochen, dann abschütten, ausdämpfen lassen und noch warm durch eine Kartoffelpresse drücken. Die Milch mit dem Rahm in einen Topf geben, mit etwas Muskat würzen, dann aufkochen. Die heiße Milch über die Kartoffeln geben und vermengen. Die handwarme Butter portionsweise unter das Püree ziehen. Das Püree mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Anrichten

Die Fleischwürfel bei Tisch aus der Papilotte schöpfen und auf 4 Teller verteilen. Die Schmorsauce nochmals erhitzen. Etwas Sauce über das Fleisch geben. Je 1 Nocke Kartoffelpüree und etwas Rotkohl auf die Teller geben. Zum Schluss die Esskastanien auf die Teller verteilen und mit etwas aufgemixter Kastaniensauce beträufeln. Die restliche Schmorsauce separat dazu reichen.

Chef de Cuisine

Daniel Bumann

Daniel Bumann

Daniel Bumann

Daniel Bumann, Jahrgang 1958, wurde als zweites von vier Kindern in Basel geboren und wuchs im elterlichen Gasthof oberhalb von Saas-Fee im Oberwallis auf. Nach der Kochlehre in Leukerbad führten ihn seine Stationen quer durch die Schweiz. 1981 bis 1990 arbeitet er als Küchenchef in zwei Spitzenhäusern. In dieser Zeit absolvierte er auch mit Erfolg die höhere Fachprüfung als Küchenchef und wurde Weltmeister und Olympiasieger. Seit 2009 hat er im Schweizer Fernsehsender 3+ seine eigene Sendung »Bumann, der Restauranttester«. Auszeichnungen: Zwei Sterne Guide Michelin, 18 Punkte Gault Millau sowie »Restaurant des Jahres«, Der Feinschmecker.

 

Die Chesa Pirani in La Punt im Engadin wurde im Jahr 1750 von Petrus Conradinus Pirani als Patrizierhaus erbaut. Ende der 1970er-Jahre wurde sie behutsam zum Gourmestaurant umgebaut. Auf rund 40 Sitzplätzen, verteilt in vier Original Engadiner Arvenholz-Stuben, bieten Daniel Bumann und sein kleines Team seit 1995 je nach Jahreszeit Produkte allerhöchster Qualität und Frische an: Fleisch von den Bauern aus der Nachbarschaft gehört ebenso zur Speisekarte wie im Sommer Fische aus dem jungen Inn, der am Hause vorbeifließt, oder im Herbst Wild aus heimischer Jagd. Eine Besonderheit des Hauses ist das legendäre Safranmenü. Als Schweizer Unikat wächst dieses Gewürz allein in jener Walliser Berggemeinde oberhalb von Brig / Naters, aus welcher Ingrid Bumann stammt. Dank seiner feinen und delikaten Safrankombinationen wird Bumann von den Testessern des Landes auch gerne »König des Safrans« genannt. Die Bumannsche Philosophie zelebriert natürliche Herzlichkeit, welche von der internationalen Gästeschar sehr gelobt wird.

 

Restaurant Chesa Pirani

Hauptstraße

CH 7522 La Punt Chamues

Telefon: +41 (818) 542515

 

 

Hinweis: Die hier empfohlenen Zutaten aus den Kochmonster-Partnershops wurden von der Kochmonster-Redaktion ausgewählt und sind keine Empfehlungen von Daniel Bumann, der natürlich seine eigenen Einkaufsquellen besitzt. Daniel Bumann steht in keinerlei werbendem oder empfehlendem Zusammenhang mit den auf dieser Seite vorgestellten Produkten, Zutaten oder Weinen.

 

bumann@chesapirani.ch
www.chesapirani.ch