Buntes Bentheimer

Rasseninfo

Mitte des 19. Jahrhunderts entstand in den norddeutschen Gegenden um Cloppenburg, im Emsland, dem westfälische Wettringen und der Grafschaft Bentheim das Bunte Bentheimer Schwein – benannt nach seinen unregelmäßigen schwarzen Flecken auf weißer oder hellgrauer Haut.

 

Ähnlich wie das Angler Sattelschwein oder das Schwäbisch-Hällische gehört auch das Bunte Bentheimer weder zu den Vater- noch zu den Mutterrassen – sie zeigen also hohe Aufzuchtleistung (Mutterrasse) und ausgeprägte Muskelpartien (Vaterrasse) zugleich.

 

Die Schweinezucht lag vor 1930 vor allem in den Händen der Bäuerinnen, die rasch eine Vorliebe für die schönen, bunten Farben der Ferkel entwickelten. Die hohe Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse und der Umstand, dass sich diese schwarzbunten Schweine besonders wirtschaftlich mit Küchenabfällen füttern ließen, sorgten für weite Verbreitung der Bunten Bentheimer, die allerdings erst 1955 als Rasse offiziell anerkannt wurden.

 

Doch nur wenige Jahre später verschwand das Bunte Bentheimer wie viele andere fettreiche Rassen, die dafür ja direkt nach dem 2. Weltkrieg noch beliebt waren, im Zuge des Trends zu leichterer Kost von den Weiden (das Bunte Bentheimer hatte damals drei Mal so viel Fett wie heutige, moderne Rassen). Es galt in den 1980er-Jahren fast als ausgestorben und wurde nur durch einen einzigen Züchter in Bentheim, den Landwirt Gerhard Schulte-Bernd, erhalten. Heute finden sich wieder etwas mehr Tiere, allerdings hauptsächlich bei Hobbyzüchtern.

 

Charakter

Das Bunte Bentheimer Schwein verbindet sehr gute Fleischqualität mit Robustheit, Vitalität, Genügsamkeit und guten Muttereigenschaften. Am liebsten leben „die Swatbunten“ auf der freien Weide und fressen, so es sie gibt, Eicheln.

 

Verwandtschaft

Das Bunte Bentheimer entstand aus der Kreuzung des Deutschen Hausschweines mit unterschiedlichen Rassen aus Europa wie dem Berkshire und dem Angler Sattelschwein

 

Verwendung in der Küche

Im August 2005 wurde das Bunte Bentheimer Schwein in die „Arche des guten Geschmacks von Slow Food" aufgenommen. Das Fleisch ist kernig, das Fett fest und stark geschmackshaltig. Koteletts oder Nackensteaks können bei niedriger Hitze in der Pfanne ganz ohne fremdes Fett kross gebraten werden.

 

Maximales Gewicht 180-250 kg

 

Schlachtalter 6,5-7 Monate

 

Schlachtgewicht 90-110 kg

 

Ferkel pro Wurf 9,2

 

Bezugsquellen:

 

Naturlandhof Büning

 

Bunte Bentheimer