Frances Case

1001 Foods – Liebe auf den ersten Biss

kochbuch

1001 Foods – Liebe auf den ersten Biss
Frances Case:
"1001 Foods – Liebe auf den ersten Biss"
Erscheinungsjahr: 2009
960 Seiten
keine Rezepte
29,95 EURO
ISBN: 13: 978-3283011147

Bewertung

Rezeptgenauigkeit
Originalität
Nachkochbarkeit
Gesamtbewertung
1001 Foods – Liebe auf den ersten Biss Bewertung: 6 Sterne von 6 möglichen.

Kochmonster-Kritik

Der zweite Untertitel trifft es noch besser: "Lebensmittel, so  die man probiert haben sollte, bevor das Leben vorbei ist". Eins von diesen Listenbüchern also. Und das Einzige, dass sein Geld wert ist, denn tatsächlich bietet es eine überaus fundierte und gleichzeitig gut geschriebene Warenkunde von allem Essbaren der Welt, zusammengetragen von ordentlichen Foodjournalisten aus dem englischsprachigen Raum. Lecker!

 

Unterteilt ist das über 950 Seiten umfassende Paperback in handliche Kapitel: Obst, Gemüse, Milchprodukte, Fisch, Fleisch, Gewürze, Nüsse, Kerne und Getreide, Backwaren, Süßspeisen. Innerhalb dieser Kapitel werden Produkte von A bis Z durchdekliniert. Der Aufbau bleibt gleich, die Struktur mit zwei Produkten pro Seite und zwei kurzen gefetteten Sätzen zu ihrem Geschmack, ebenfalls. Das sorgt für die dringend notwendige Ruhe in einem Buch, das ansonsten vor Informationen nur so strotzt und der einzigen (!) Übersetzerin Stefanie Kuballa-Cottone schlaflose Nächte beschert haben dürfte. Sie hat ihren Job ebenso mit Bravour gemeistert wie die Autoren, die glücklicherweise die anglophile Brille abgenommen haben und mit Obatzda, Lübecker Marzipan, Heidehonig, Christstollen und Elisenlebkuchen auch deutsches Kochgut aufgenommen haben.

 

Hier wird generell weit über den kulinarischen Zaun geblickt. Südamerikanische Konservierungsmethoden, chinesische Steinflechten, der köstliche mexikanische Huitlacoche-Pilz, der auf Maiskolben wächst, die westafrikanische Ackee, eine Frucht, die im Lateinischen nach dem berüchtigten Captain Bligh von der „Bounty“ benannt ist... so geht es munter weiter. Wenn man’s durchgelesen hat, kann man sicherlich gleich wieder von vorne anfangen, ohne sich zu langweilen.

 

Wer bislang der Meinung war, schon ziemlich viel über Produkte zu wissen und mit warenkundlichen Informationen prahlen zu können – ich wette, dass jeder, der in diesem Buch blättert, spätestens auf Seite 28 mit Ovids Dichtungen zum Thema weiße Maulbeere, die eine schwarze wurde, etwas dazu lernt.

 

Fazit: Für jeden, für alle. Auch für die, die nicht kochen, sondern gerne häppchenweise lesen. Und essen.

 

 

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Rezensent

Gabriele Gugetzer

Gabriele Gugetzer

Gabriele Gugetzer holte sich einen M.A. in Südkalifornien, lebte in London und schreibt seit vielen Jahren über Essen und Trinken. Sie hat über 20 Kochbücher herausgebracht, ist Feuerwehr- und Schottlandfan und die Reisereporterin der Zeitschrift "LandGenuss". "Nach einem Backbuch kommt sie mit ihrem aktuellen Projekt – zur Buchmesse auf dem Markt – ihrer Lieblingsstadt wieder näher. "Indische Küche in London" heißt es.

gugetzer@kochmonster.de
www.kochmonster.de