Singapore Laksa

Zwischengericht vom Sylter Sternekoch Patrick Büchel

Singapore Laksa

Patrick Büchel, Chef im stylischen "Spices"-Restaurant (1 Michelin-Stern) im A-ROSA Resort in List auf Sylt über sein Zwischengericht: „Es gibt in Singapur wegen der vielen ethnischen Gruppen eine sehr große Liste von Nationalgerichten. Singapore Laksa steht auf Platz zwei dieser Liste. Eigentlich ein von armen Leuten erfundener Eintopf mit viel verkochtem Beifang. Wir haben das nicht so sehr verkocht, nehmen einen Carabinero statt irgendwelcher Garnelen und frische Muscheln. Diese Fischcakes aus Hühnereiweiß und Fischfarce kommen genau so im Original vor, auch die Sprossen. Normalerweise kommt ein industriell vorfrittierter, tiefgefrorener Tofu hinein, den man vorher in Fond auftaut. Den haben wir ersetzt durch die frittierte Yuba. Die Nudeln haben wir weggelassen, sonst macht das Zwischengericht zu satt.“

© 2014 Peter Wagner/kochtext
Schwierigkeitsgrad: 5
Vorbereitungszeit: 1 Stunde, 30 Minuten
Wartezeit: 2 Stunden
Zubereitungszeit: 1 Stunde
Level: chef de cuisine
Zubereitungsart: mise en place

Zutaten

Kokos-Chilli-Fond
1 Liter Kokosmilch, ungesüßt
1 Liter Wasser
600 g Garnelenschalen
30 g Ingwer, frisch
1 Stück Knoblauchknolle, jung
2 Stück Zwiebeln
3 Stück Chili, rot, frisch gehackt
5 Stück Peperoncini, rot, fein geschnitten
30 ml Rapsöl
5 Stangen Zitronengras
50 g Garnelenpaste
3 EL Tamarindenmark
0,5 Bund Laksakraut, frisch
Carabinero & Miesmuscheln
4 Stück Carabineros, gepult, mit Schwanz
800 g Miesmuscheln in der Schale
Chinese Fishcake
380 g Fischfilets, weiß, gemischt
410 g Eiweiß
15 g Salz
15 g Tapiokastärke
Yuba
1 Liter Sojamilch
1 Liter Pflanzenöl
Limquatgel
30 g Ethanol
600 g Limquats
200 g Zucker
8 g Salz
750 g Wasser
18 g Agar-Agar
Limquatscheiben
5 Stück Limquats
50 g Zucker
100 g Wasser
Gefrorenes Eigelb & Garnitur
5 Stück Eier
500 ml Pflanzenöl
1 Schale Korianderkresse
200 g Mungobohnensprossen
4 Stück Heilbuttfilet mit Haut

Wein-Tipp

Philipp Kuhn Freistil trocken 2013

 

Der Philipp Kuhn Freistil trocken ist eine Cuvée aus Gelber Muskateller und Grünen Silvaner. Die beiden ergeben eine helle Farbe mit goldgelbem Glanz. Die Nase zeigt Aromen von tropischen Früchten und mineralischen Noten. Am Gaumen leicht und unbeschwert mit unbeschwertem Süß-Säure-Spiel und nur 10,5% vol. Alkohol ein Wein für Zwischendurch, davor, danach oder zu leichten Gerichten.

 

Bewertung & Awards

 

BELViNi.DE 2012: 88+ Punkte für 2011

 

Weinerzeugung

 

Alle Trauben werden von Hand geerntet. Diese Weißweincuvée setzt sich aus 70% Gelber Muskateller und 30% Grüner Silvaner. Die Trauben des Philipp Kuhn Freistil trocken kommen unverletzt als ganze Trauben auf die Weinpresse. Nach langsamem, mehrwöchigem Fermentieren lagert der Wein bis kurz vor der Abfüllung auf der Hefe. Ausgebaut wird der Wein unter absolutem Luftabschluss im Edelstahltank. Die Trauben entstammen aus einer Quarzsand/ Kies- lage und einer Kalkstein- lage rund um Laumersheim.

 

Zubereitung

Kokos-Chilli-Fond

 

Die Garnelenschalen auf ein geöltes Backblech geben und im Ofen bei 140°C für ca. 15 min. rösten. Währenddessen den Knoblauch, Ingwer und die Zwiebeln schälen, und gemeinsam mit dem Rapsöl, den Peperoni, den Chilis und dem Zitronengras in einem starken Mixer (ideal: Thermomix) zu einer feinen Würzpaste zermahlen.

 

Anschließend in einem Topf etwas Öl erhitzen und die Würzpaste 2 min. lang rösten, die Garnelenschalen hinzufügen, und mit dem Wasser und der Kokosmilch ablöschen.

 

Die restlichen Zutaten beigeben, den Fond einmal aufkochen, und anschließend zwei Stunden auf niedriger Stufe köcheln lassen.

 

Zum Schluss das Laksakraut hinzufügen und den Fond durch ein Passiertuch abseihen. Mit Salz abschmecken und beiseite stellen.

 

Carabinero

Den Schwanz der Carabineros ausbrechen, entdarmen und abspülen. Nun einen großen Porzellanteller mit etwas Öl einreiben, die Carabineros darauf platzieren und mit Frischhaltefolie abdecken. Beiseite stellen.

 

Miesmuscheln

Die Miesmuscheln zwei Stunden lang wässern, dann für ca. 40 sek. in kochendem Salzwasser blanchieren und anschließend in Eiswasser abschrecken.

 

Das Muschelfleisch nun ausbrechen und mit etwas abgekühltem Fond in einem kleinen Topf aufbewahren.

 

Chinese Fishcake

 

Alle Zutaten bis auf das Salz in den Thermomix geben und fein pürieren. Zum Schluss das Salz hinzufügen und so lange weiter mixen, bis die Masse sichtbar fester geworden ist. Die Fischmasse anschließend durch ein Sieb passieren und in eine mit Frischhaltefolie ausgekleidete Form geben. Die ganze Form nun sorgfältig mit mehr Folie abdecken und den Fishcake im Dampfgarer bei 95°C Dampf für ca. 40min. garen. Sobald eine Kerntemperatur von 90°C erreicht ist, kann der Fishcake kalt gestellt und später mit Hilfe einer Aufschnittmaschine in 1mm-dünne Scheiben geschnitten werden, die dann wiederum mit einem Metallring in kleine Ringe von 1,5cm Durchmesser portioniert werden. Die fertigen Plättchen kalt stellen.

 

Yuba

 

Die Sojamilch in einem Topf aufkochen und auf niedrigster Stufe simmern lassen. Neben dem Topf eine Silpat-Backmatte platzieren, und die sich nach ca. 30min. bildene Sojamilchhaut vorsichtig von der Sojamilch abheben und auf der Backmatte, möglichst ohne Knicke und Überlappungen ausbreiten. Sobald vier schöne Platten auf der Matte platziert sind, diese in einem Dehydrator bei 55°C (oder Backofen mit Umluft) ca. 5 Stunden trocknen.

 

Die getrockneten Platten nun nacheinander in einer Fritteuse bei 170°C knusprig, gold-braun ausbacken und auf mehreren Lagen Küchenpapier abtropfen lassen. Zum Schluss die Yuba salzen und in einem luftdichtem Behältnis aufbewahren.

 

Limquatgel

 

Die Limquats sorgfältig unter lauwarmen Wasser waschen und mit Hilfe eines Gemüseschälers 60g Limquatschale abschälen. Diese Schalen mit einem kleinen Messer von „dem Weißen“ befreien und zusammen mit dem Ethanol in einer Plastiktüte vakuumieren. Diese Tüte nun bei 62°C im Wasserbad für 90min. erwärmen und anschließend kalt stellen.

 

In einem Topf Wasser, Zucker, Agar und Salz verrühren, aufkochen und 2min. köcheln lassen. Die Masse anschließend kalt stellen und derweil die verbliebenen Lmquats pressen. Sobald die Masse vollständig abgekühlt ist (<16°C) kann sie mit 250g Limquatsaft in einen Thermomix gegeben und glatt püriert werden. Ist das entstandene Gel fein genug gemixt, wird es durch ein Sieb passiert und mit dem „Limquat-Alkohol“ esslöffelweise abgeschmeckt. Das fertige Gel in eine Plastikspritzflasche füllen und kalt stellen.

 

Limquatscheiben

Zucker und Wasser gemeinsam aufkochen und abkühlen lassen. Die Limquats sorgfältig unter lauwarmen Wasser abspülen und mit Hilfe einer Aufschnittmaschine in 1mm dünne Scheiben schneiden. Anschließend die schönsten 8 Scheiben heraussuchen, evtl. vorhandene Kerne entfernen und zusammen mit dem Zuckerwasser in einer Plastiktüte vakuumieren. Kalt stellen.

 

Gefrorenes Eigelb

Die Eier für mind. 24 Stunden einfrieren (<-18°C, bei Küchen in einer Höhe >1000m über NN min. 24 Stunden bei <-25°C!). Die Eier nun in handwarmem Wasser auftauen, aufschlagen, und das Eigelb herauslösen,  dabei unbedingt auch die dünne Epidermis des Dotters entfernen. Die Eier anschließend in Pflanzenöl legen und den ganzen Behälter in einem Wärmeschrank bei 55°C warm stellen.

Anrichten

Den Carabinero samt Teller im Ofen bei 110°C Umluft, trockene Hitze, für 7-8min. garen und zum Schluss salzen.

 

Den Topf mit den Miesmuscheln erwärmen (ohne zu kochen), und die kleinen Heilbuttstücke sowie den Fishcake hinzufügen. Nach ca. 3min. den Inhalt des Topfes mit einer gelochten Kelle aus dem Fond heben und auf Papier abtropfen lassen.

 

In einer Sauteuse etwas Pflanzenöl erhitzen und die geputzen Mungobohnensprossen ca. 3min. bei mittlerer Hitze sautieren. Mit Salz würzen und ebenfalls auf einem Papiertuch abtropfen lassen.

 

Die Eigelbe aus dem Öl heben und auf Papierabtropfen lassen.

 

Die Limquatscheiben ebenfalls aus dem Sirup holen und abtropfen lassen.

 

Auf tiefen Tellern die Sprossen längs anrichten, die restlichen Komponenten gefällig arrangieren, mit dem Limquatgel kleine Akzente tupfen und mit der Yuba sowie der Kresse und den Limquatscheiben ausdekorieren.

Den Fond aufkochen, noch ein letztes Mal nachschmecken und a part servieren

 

Chef de Cuisine

Patrick Büchel

Patrick Büchel

Patrick Büchel

Der Chef im "Spices", dem Asia-Restaurant des sportlich-schicken A-ROSA Resort in List auf Sylt, ist ein Spätstarter: Seine Lehre in der Großküche des Hamburger Hotels Maritim Reichshof verlief, wie er sich erinnert, „noch ein bisschen schleppend, aber der echte Kick kam erst mit der Commis-Stelle in der Orangerie in Timmendorf.“ Beim Einsterner Lutz Niemann „hat es richtig Spaß gemacht, man hat immer gesehen, dass man nie stehen bleibt, es immer weiter und weiter geht.“ Nach dem Zivildienst arbeitete er noch einen kurzem Monat als chef de partie bei Thorsten Vogt im Travemünder „Buddenbrooks“, der kurz darauf von Sternekoch Christian Scharrer abgelöst wurde. Fünfeinhalb Jahre blieben die beiden sich treu (Büchel arbeitete zuletzt als Sous-Chef), bis die Veränderungen in der Spitzen-Gastronomie der A-ROSA-Kette die beiden trennte: Scharrer ging in die Schweiz, Patrick Büchel (*06. August 1985 in Hamburg-Wandsbek) übernahm nach kurzem Umbau das „Spices“ im A-ROSA Sylt – und trat in die spannenden Fußstapfen der geborenen Südkoreanerin Sarah Henke, die im „Spices“ den ersten Michelin-Stern für ein rein asiatisch ausgerichtetes Restaurant in Deutschland erkocht hatte.

 

 

Auszeichnungen des "Spices"

 

1 Michelin Stern *

7/10 Gusto Pans

16 GaultMiullau Punkte

ooo Feinschmecker-Points

hhh im Großen Restaurant Guide

XXX+ Schlemmer Atlas

 

Adresse

Spices im Hotel A-ROSA Sylt *****

Listlandstr. 11

D-25992 List auf Sylt

a-rosa auf Facebook

Telefon: +49 (0)46 51-9 67 50-0
Fax: +49 (0)46 51-9 67 50-799

Öffnungszeiten

Donnerstag - Dienstag 18:00 bis  22:00 Uhr


Mittwoch Ruhetag


Geschlossen am 25.10.2014 sowie vom 03.12. bis 17.12.2014

 

 

 

Restaurant-Info

 

"Küchenchef Patrick Büchel und sein Team laden Sie im Restaurant Spices auf eine kulinarische Reise nach Fernost ein: Ob leichte, gesunde Fisch- und Fleischgerichte mit vielen frischen Kräutern und Gewürzen, feine Suppen oder exotische Desserts – hier entdecken Sie mit jedem Gang kreative asiatisch-internationale Kompositionen. Am Cube können Sie kleine Meisterwerke Japans probieren. In der entspannten Bar-Atmosphäre werden Sushi-, Maki- und Nigiri-Spezialitäten direkt vor Ihren Augen zubereitet und serviert. Sie sitzen mitten im Geschehen und beobachten das präzise Handwerk der Köche. Das Interieur des Restaurants kombiniert asiatisch-schlichte Konturen mit edlen Materialien zu einem bis ins kleinste Detail gelungenen Genusserlebnis."

 

 

Patrick Büchels Team

 

 

 

Hinweis: Die hier empfohlenen Zutaten aus den Kochmonster-Partnershops wurden von der Kochmonster-Redaktion ausgewählt und sind keine Empfehlungen von Patrick Büchel, der natürlich seine eigenen Einkaufsquellen besitzt. Patrick Büchel steht in keinerlei werbendem oder empfehlendem Zusammenhang mit den auf dieser Seite vorgestellten Produkten, Zutaten oder Weinen.

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