Caldo Verde
Suppe für 4 Personen von Peter Wagner
Im Original wird dieses einfache Kartoffelgericht mit dem nur in Galizien und Portugal wachsenden Couve Galega zubereitet, eine Art großblättriger Grünkohl, der nahezu ganzjährig an baumähnlichen Pflanzen gedeiht, die über fünf Meter hoch werden können. Die Portugiesen sind verrückt nach diesem Grünzeug und verspeisen mit mehr als zehn Kilo pro Kopf und Jahr locker das vierfache des deutschen Grünkohlkonsums.
Caldo Verde kann man damit hierzulande nur im Winter kochen, denn eingedoster Grün/Braunkohl ist nicht geeignet, schließlich sollen die in hauchdünne Steifen geschnittenen und erst kurz vor dem Ende der Garzeit zum Eintopf gegebenen Blättern noch ordentlich Biss haben. Versuche mit anderen, weitgehend ganzjährig in Deutschland verfügbaren Sorten wie Spitzkohl oder Wirsing brachten bei der Rezeptentwicklung für die heutige „Tageskarte“ noch nicht einmal befriedigende Ergebnisse.
Einem persönlichen Tipp aus dem Hamburger Portugiesenviertel am Hafen folgend, erwiesen sich schließlich die Blätter von Kohlrabi als würdiges Substitut – was das Rezept noch ein Stück nachhaltiger macht: Das Kohlrabigrün wird von den meisten Käufern abgerissen, es lässt sich tütenweise beim Gemüsehändler oder auf dem Wochenmarkt für lau zusammenschnorren.
Bei der Caldo Verde kann man nicht viel falsch machen, das Wichtigste ist, die Kohlblätter zu hauchdünnen Streifchen zu schneiden und erst ganz am Ende ein paar Minuten mitzukochen, damit sie noch Biss haben. Die Suppe schmeckt, wenn man sie ausschließlich mit Wasser kocht, nicht schlecht, immerhin geben die scharfen Chouriço-Würstchen bereitwillig Aroma ab. Noch ein bisschen schmackiger und nahrhafter wird der Eintopf aber durch die Zugabe von Kalbsfond oder Brühe.
150 g | Zwiebelwürfel |
3 Stück | Knoblauchzehen |
1 Liter | Olivenöl |
400 g | Kartoffeln, mehlig, geschält |
250 g | Chouriço |
1 Stück | Lorbeerblatt |
0,5 TL | Nelkenpulver |
400 ml | Kalbsfond |
1 Liter | Wasser |
250 g | Couve Galega |
4 EL | Olivenöl natives extra, fruchtig |
1 Prise | Salz und Pfeffer |
1 Prise | Muskatnuss, frisch gerieben |
Terras Gauda Albarino "Abadia de San Campio" 2013
Der Terras Gauda „Abadia de San Campio“ hat eine mitteldichte, goldgelbe Farbe und glänzt brillant. Im Bukett Apfelkerngehäuse, citrische Frische, junge Aprikose, eingelegte Mandarine, mentholartig vibrierende Tropenfrüchte und saftiges Birnenfleisch. Ein Hauch von Kamille schwebt sanft mit aus dem Glas. Der Auftakt ist trocken und von beeindruckender Frische und Klarheit. Die Präsenz am Gaumen hervorragend, wieder die schöne Frische, Apfel mit Kern, Mirabelle und Aprikose als Fruchtpotpourri, belebt von einer rassigen Säure und aromatischer Dichte. Der Abgang ist wieder klar und belebend, im Nachgeschmack zeigen sich wieder vermehrt die tropischen Früchte wie Maracuja und Mango, beim Ausklingen des sehr schönen Früchtespiels hält die Birne mit mineralischen Noten vermählt am längsten durch. Auch der Terras Gauda „Abadia de San Campio“ macht wieder Lust auf den nächsten Schluck. Text:BELViNi.DE
Nein kein Fado, aber Musik, die nicht weniger extrem zwischen leiser Sehnsucht und stiller Verzweiflung mäandert: Auf „Whispers“ (Warner), der neuen CD des britischen Wahl-Australiers Mike Rosenberg, fehlen die vier abgesprungenen Ex-Musiker seiner früheren Band Passenger nirgendwo – auch weil der unter dem Bandnamen weiter agierende Singer/Songwriter alle Songs bei Dutzenden von Standup-Auftritten als Straßenmusiker mit seiner markanten, etwas knödeligen und an Cat Stevens erinnernden Stimme zurechtschleifen konnte.
Knoblauch häuten, in dünne Scheibchen schneiden
und zusammen mit den Zwiebeln 3 Min. im Öl in großem Topf dünsten.
Kartoffeln, Wurst im Ganzen, Lorbeer, Nelken, Fond und Wasser zugeben, kurz aufkochen,
Temperatur verringern und mit Topfdeckel köcheln, bis die Kartoffeln komplett zerfallen sind (ca. 30-40 Min.). In der Zwischenzeit die Kohlblätter waschen, dicke Blattrippen entfernen, lagenweise zu „Zigarren“ aufrollen und in möglichst dünne Streifchen schneiden.
Würste und Lorbeerblatt entnehmen, Suppe mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken, Kohl unterheben und 5 Min. mitkochen.