Tomaten-Sternanis-Risotto mit Fenchelsalami

Alleingericht für 2 Personen von "Kochhaus", interpretiert von Peter Wagner

Tomaten-Sternanis-Risotto mit Fenchelsalami

Dieses Rezept stammt im Original vom Rezept-Komplettversender "Kochhaus", der in Berlin und Hamburg auch je zwei stationäre Filialen unterhält. "Kochhaus" liefert bis auf Kochwein, Öl, und Salz&Pfeffer alle Zutaten in einer Einkaufstüte. Meist hochwertige Lebensmittel, doch durch den Einsatz eines fettigen Salami-Aufschnittes und vor allem Quellflüssigkeit aus einem Brühwürfel leidet der Geschmack stark. Die Kochmonster-Version verbessert das Rezept durch den Einsatz von Trockentomaten, Fenchel-Salsiccia und Geflügelfond, insgesamt bleibt es aber so einfach und Kochanfänger-Kompatibel wie das Original.

© 2012 Peter Wagner/kochtext
Vorbereitungszeit: 10 Minuten
Zubereitungszeit: 20 Minuten
Level: apprenti cuisine
Zubereitungsart: mise en place

Zutaten

2 Stück Sternanis
400 ml Geflügelfond
0,5 TL Fenchelsamen
2 EL Olivenöl
50 g Salsiccia, picante
6 EL Schalottenwürfel
200 g Risottoreis, Carnaroli
4 Stück Tomatenfilets, getrocknet
100 ml Weißwein, trocken
50 ml Noilly Prat
1 Bund Petersilie, glatt, fein gehackt
10 Stück Cocktailtomaten
3 EL Parmiganio Reggiano
1 EL Butter, eiskalt
1 Prise Salz und Pfeffer aus der Mühle

Wein-Tipp

Librandi "Cirò" Bianco DOC 2013

 

Der Librandi "Cirò" Bianco DOC hat eine klare und brillante, strohgelbe Farbe. Der anhaltend frische Duft offenbart feine, fruchtige Nuancen gelber Früchte, Zitrone, Orange und Johannisbeere, untermalt von blumigen Akzenten. Am Gaumen ist der Librandi "Cirò" Bianco erfrischend, leicht und unkompliziert, mit schönen fruchtigen Komponenten. Auch der Abgang lebt von der duftigen Frucht, kombiniert mit einer mineralischen Note. Das passt!

 

 

Bewertung & Awards

 

BELViNi.DE 2013: 88+ Punkte für 2012

Duemilavini: 4 Trauben für 2012 I

Vini di Veronelli: 87 Punkte für 2012

 

 

 

 

Musik-Tipp

In Griechenland wegen des Bandnamens Troyka momentan nicht sehr beliebt, mischt das Londoner Trio mit seinem zweiten Album „Moxxy“ (Soulfood) den Rest Europas gewaltig auf: Mit Gitarre, Schlagzeug und Orgel zaubert der Dreier eine waghalsige Mischung aus Free Jazz, Progrock und Funky Beats, die beim Hörer die uneingeschränkte Aufmerksamkeit einfordert. Der perfekte Sound also zum stupiden Risottorühren.

Zubereitung

 

 

Zunächst wird einn Gewürz-Auszug hergestellt, das spart das spätere Pulen nach den Sternanis-Stücken im Risotto: Sternanis im Mörser zerdrücken

 

 

und zusammen mit dem Geflügelfond 3 Min. aufkochen, Herdplatte auf kleine Stufe schalten und heiß halten.

 

Während der Fond zieht, alle Zutaten vorbereiten: Schalotten häuten und würfeln, Salsiccia sehr fein würfeln,

 

 

Petersilie zupfen und fein hacken, Tomatenfilets in sehr dünne Streifen schneiden, Cocktailtomaten wasschen und vierteln, Parmesan fein reiben. Erst mit dem Kochen beginnen, wenn das mise en place fertig ist:

 

 

In einem zweitem Topf (ideal: eine hohe Kupferkaserolle) ohne Fett die Fenchelsaat rösten bis etwas feiner Rauch aufsteigt.

 

 

Öl und die Salamiwürfel zugeben, 1 Min. bei großer Hitze anbraten.

 

 

Hitze etwas reduzieren. Schalottenwürfel zugeben, 1 Min. dünsten,

 

 

Reis und die getrockneten Tomaten unterheben,

 

 

2 Min. dünsten, dabei ständig rühren.

 

 

Wein und Noilly Prat einrühren, fast völlig einkochen lassen.

 

 

Herdplatte auf mittlere Hitze herunterdrehen. Löffelweise den heißen Fond durch ein Sieb in den Topf geben (um die Sternanis-Krümel zurückzuhalten) und unterrühren.

 

 

Nach 14 Min. Tomatenviertel und die gehackte Petersilie zugeben (schmeckt besser, wenn sie nicht erst ganz am Ende zugegeben werden).

 

 

Nach 16 Min. Gargrad kontrollieren: der Reis sollte außen weich sein, aber noch etwas Biss im Kern aufweisen.

 

Topf vom Herd nehmen, Parmesan und kalte Butter unterheben

 

 

und final abschmecken: sehr vorsichtig mit Salz (Käse und Brühe sind schon salzig), aber mutig-beherzt mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer würzen. Risotto vor dem Servieren im Topf mit Deckel 2 Min. ziehen lassen.

 

Tipp: Wer etwas mehr Zeit hat, kann die Cocktailtomatenhälften zuvor an den Schnittseiten mit etwas feinem Meersalz und Puderzucker bestreuen und auf einem Backblech im Ofen 2 Stunden lang bei 100 Grad dörren – dadurch verstärkt sich der Geschmack ungemein.

 

Dieses Rezept kann fast komplett mit Bordmitteln aus intelligenter Vorratshaltung gekocht werden: Fenchelsaat und Sternanis lagern trocken und dunkel im Vorratsschrank (ca. 2 Jahre haltbar) neben den Schalotten (ca. 4 Wochen), dem Säckchen Reis, frischen Pfefferkörnern, Meersalz und den Flaschen (Olivenöl, Wein, Wermut). Aus dem Kühlschrank kommen Butter, getrocknete Tomatenfilets (1 Jahr haltbar), ein Kilo-Stück 15-18 Monate gereifter Parmesan (im Leintuch eingeschlagen 3-5 Monate), sowie die z.B. als „Salsiccia Siziliana Dolce“ oder etwas schärfer als „Salsiccia Napoli picante“ oder kalabrische „Salsiccia stagionata piccante“ gehandelte Salami (bis zu 6 Monate im Null-Grad-Fach).

 

Als Fond eignen sich gängige Convenience-Produkte im Glas, die aber oft sehr viel Salz und Zucker enthalten. Wer gerne und oft kocht, sollte stets selbst gezogenen Geflügel- und  Gemüse-Fond in 200-g-Stücken fertig portioniert eingefroren haben. Das schmeckt deutlich besser und kommt gänzlich ohne Salz, Zucker oder gar Glutamat aus.

Anrichten


Risotto in tiefe, vorgeheizte Teller (z.B. kleine Pasta-Teller) geben, mit ein paar Petersilienspitzen garnieren und sofort servieren. Tipp: die angegebene Menge langt für 4 Personen, wenn das Risotto als Beilage eines mediterranen Hauptganges wie z.B. gebratene Rotbarbenfilets eingesetzt wird.

Das Original-"Kochhaus"-Rezept ist hier bestellbar..,

 

liefert das alles mit...

 

 

...und sieht fertig gekocht auch nicht schlechter aus als die Kochmonster-Variante.

 

Chef de Cuisine

Peter Wagner

Peter Wagner

Peter Wagner

Kocht länger als er für Geld schreibt – seit 1976. Der Musikjournalist lebt in Hamburg und liebt alles, was mit Verstand und Hingabe aus frischen Zutaten zubereitet wird. Seit 2007 schreibt er die Samstags-Kolumne „Tageskarte“ auf Spiegel online. Weitere Infos bei seiner Agentur kochtext...

monsterkoch@kochmonster.de
www.kochtext.de