Ice Katschang

Dessert für 10-12 Personen* vom Sylter Sternekoch Patrick Büchel

Ice Katschang

Patrick Büchel, Chef im stylischen "Spices"-Restaurant (1 Michelin-Stern) im A-ROSA Resort in List auf Sylt über sein Dessert: "Ich saß irgendnwann auf dem Sofa und habe überlegt, welches Dessert ich demnächst machen soll. Meistens denkt man dann an das Tollste und Inspirierendste, das man jemals gegessen hat. Ich dagegen habe mir überlegt, welches das schlechteste Dessert meines Lebens war – ganz klar „Ice Katschang“. Die Dessertkultur in Asien ist ohnehin schrecklich, aber das ist das Schlimmste: Ein Becher voll Crushed Ice, wahllos drei, vier Bar-Sirupe drüber, natürlich unverdünnt. Dazu Mais und Kidneybohnen aus der Dose, industriell gefertigtes Seetang-Gelee und manchmal ein bisschen Sojamilch obendrauf. Deshalb sieht mein Teller auch aus wie ein Autounfall – auf der Rückseite eines Tellers serviert, mit kaputt geschlagenen Saußenpunkten und zerbrochenen Komponenten.“

© 2014 Peter Wagner/kochtext
Vorbereitungszeit: 3 Stunden
Wartezeit: 12 Stunden
Zubereitungszeit: 2 Stunden
Level: chef de cuisine
Zubereitungsart: mise en place

Zutaten

Litschi Sorbet
100 g Zucker
40 g Glukose
220 g Wasser
2 g Super Neutrose
500 g Lychee-Püree
Maisgelee
500 g Mais (aus der Dose)
500 ml Sojamilch
100 g Zucker
2,9 g Agar-Agar
1 Blatt Gelatine, Blätter, weiss
Kidneybohnenschnee
500 g Kidney-Bohnen, aus der Dose
300 g Crème fraîche
100 g Zucker
Mango-Gel
8 Stück Mango, vollreif
8 g Zymex Color
16 g Agar-Agar
Kirschgel
1 kg Kirschen
8 g Zymex Color
16 g Agar-Agar
Nori-Algen-Krokant
400 g Fondant
200 g Puderzucker
200 g Isomalt
20 g Nori-Blätter, geröstet
Mangobaiser
250 g Enzymatisch gewonnener Mangosaft
30 g Albumin
10 g Mangopulver
Soja-Milch-Mousse
80 g Eigelb
80 g Zucker
9 Blätter Gelatine, Blätter, weiss
290 g Sojamilch
1 Stück Limette
250 g Sahne
Sesam-Crumble
100 g Butter
100 g Rohrzucker
200 g Mehl
140 g Sesamkörner, geröstet
40 g Mandelgrieß

Wein-Tipp

Col Saliz Prosecco Spumante Extra Dry V.S.A.Q.

Jahrgang:
Region: Italien - Venetien / Col de´Salici
Rebsorte: Prosecco
Geschmack: frisch sehr trocken grüne Aromen
trinkreif ab sofort
lagerfähig bis: 2017
Trinktemperatur: 7-9 °C
Alkoholgehalt: 11,5 % vol.

Dieser extra trockene Prosecco Spumante trägt die Qualitätsbezeichnung V.S.A.Q. (Vino Spumante Aromatico di Qualita). Er erscheint im Glas weiss, nuanciert zu hellem Strohgelb und weist grünliche Reflexe auf. In der Nase erscheint er fruchtig (Birne und etwas Quitte) mit etwas Akazie, am Gaumen ist er harmonisch und merkt einen Touch von Bittermandel an. Seine Perlage ist deutlich, kräftig und anhaltend. Insgesamt hat dieser Spumante einen sehr harmonischen und eleganten Charakter..

Weinerzeugung

 

Bei colSaliz ist alles auf die Erzeugung höchster Qualität ausgerichtet, beginnend von der Reberziehung über die gezielte Ertragsreduzierung bis hin zur Vollendung in einem mit modernster Technik ausgestatteten Keller. Aus diesem Qualitätsgedanken heraus wird ausschliesslich Spumante produziert. .



Zubereitung

 Hinweis: Dieses sehr aufwändige Rezept benötigt zusätzlich mind. 12 Stunden Einfrier- und andere Wartezeiten und ist nur mit Hilfe eines Pacojet-Systems realisierbar.

 

Litschi Sorbet

 

Alle Zutaten bis auf das Lychee-Püree aufkochen, abgekühlt mit dem Fruchtmark vermengen und in Paco-Jet-Dosen füllen. Das Sorbet über Nacht komplett einfrieren lassen und mit dem Paco-Jet am Folgetag einmal komplett fräsen und wieder einfrieren.

 

Maisgelee

 

In einem Topf den Zucker mit zwei Esslöffeln Wasser zu einem gold-braunen Karamell verkochen, die abgetropften Dosenmais hinzugeben und mit der Sojamilch ablöschen. Anschließend alles einmal aufkochen und danach ca. 5 Stunden lang bei niedriger Stufe weiter köcheln lassen.

 

Sobald der Mais weich ist, den Topfinhalt auf zwei Paco-Jet-Dosen verteilen und einfrieren(beim Verteilen unbedingt darauf achten, dass sich in allen Dosen gleichmäßig viel Mais und Fond befinden!).

 

Am Folgetag die Dosen mit Hilfe des Paco-Jets komplett fräsen und wieder einfrieren. Diesen Vorgang mit allen Dosen min. sechs mal wiederholen.

 

Von dem feinen Maispüree nun 400g abwiegen und mit dem Agar verrühren. Die Gelatine in Eiswasser rehydrieren, das Maispüree unter rühren aufkochen, die Gelatine beigeben und die Masse heiß in eine Silikon-Maisform geben.

 

Die Form einfrieren und nach ca. 6 Stunden den „Fake-Maiskolben“ herauslösen und im Kühlschrank auftauen lassen.

 

Kidneybohnenschnee

 

Den Zucker in einem Topf mit zwei Esslöffeln Wasser zu einem gold-braunen Karamell verkochen, die Bohnen darauf geben und mit der Creme Frâiche ablöschen. Nach einmaligem Aufkochen die Hitze reduzieren und ca. 2 Stunden köcheln lassen.

 

Sobald die Bohnen weich sind kann der Topfinhalt auf zwei Paco-Jet-Dosen verteilt (auch hier unbedingt auf eine gleichmäßige Verteilung von Bohnen und Flüssigkeit achten!) und anschließend eingefroren werden.

 

Am Folgetag die Dosen mit Hilfe des Paco-Jets komplett fräsen und wieder einfrieren.

 

Diesen Vorgang acht mal wiederholen.

 

Nach dem achten Mal erhält man beim durchfräsen einer komplett gefrorenen Dose nun ein feines, kaltes Kidneybohnen-Pulver, welches sich eingefroren bis zu 24 Stunden hält.

 

Mango-Gel

 

 

Die Mangos schälen, filetieren und in einen Mixer geben. Anschließend das Enzymgemisch beigeben und zusammen pürieren. Das Fruchtpüree 3-4 Stunden bei Zimmertemperatur lagern, und nachdem die Masse sichtbar flüssiger geworden ist, durch ein Passiertuch abseihen.

 

Jetzt 1000g Fruchtsacht abmessen, 150g davon mit dem Agar-Agar vermengen, aufkochen, unter rühren eine Minute kochen lassen, und Schritt für Schritt die restlichen 850g Mangosaft hinzufügen. Die komplette Masse kalt stellen und nach vollkommender Gelierung in einem Thermomix(Vorwerk) bei hoher Geschwindigkeit zu einem glatten Gel verarbeiten.

 

Sollte das Gel durch unausreichend reife Mangos zu sauer sein, kann bzw. muss mit etwas Puderzucker nach geschmeckt werden.

 

Das fertige Gel in eine Plastikflasche füllen und kalt stellen.

 

Kirschgel

 

Wie beim Mangogel verfahren.

 

Nori-Algen-Krokant

 

 

Die Nori-Algen in einem trockenen Mixer fein zerkleinern.

 

Die restlichen Zutaten in einem Topf mit 3 Esslöffeln Wasser auflösen und auf 160°C erhitzen. Anschließend das Algenpulver beigeben und verrühren. Die Zuckermasse auf einer Backmatte ausbreiten und auskühlen lassen.

 

Sobald die Masse erhärtet ist kann sie in einem Thermomix(Vorwerk) zu feinem Pulver verarbeitet werden, das dann anschließend mit Hilfe eines Siebes auf eine Backmatte, ca. ½ mm dünn aufgepudert werden kann. Die Hippen nun 1-2 min. bei 190°C trockener Unter/Ober-Hitze schmelzen, und anschließend abkühlen lassen. Das fertige Algenkrokant in einem luft-dichten Behälter aufbewahren.

 

Mangobaiser

 

Alle Zutaten in einer Küchenmaschine aufschlagen und auf einer Backmatte ausstreichen. Die Masse anschließend in einem Dehydrator bei 55°C ca. 5 Stunden trocknen.

 

Den fertigen Baiser in einem luft-dichten Behälter aufbewahren.

 

 

Soja-Milch-Mousse

 

Das Eigelb mit dem Zucker warm und kalt aufschlagen. Die Gelatine in Eiswasser rehydrieren und ausgepresst mit einem Drittel der Sojamilch erhitzen. Anschließend die restliche Sojamilch hinzufügen und mit der Eigelbmasse verrühren. Die Limette warm abspülen und mit Hilfe einer feinen Reibe, etwas Limettenabrieb in die Masse reiben.

 

Zum Schluss die Sahne unterheben und das Mousse in eine mit Folie ausgekleidete Form füllen. Kalt stellen.

 

Sesam-Crumble

 

Den Sesam in einem Mixer zerkleinern und mit den restlichen Zutaten zu einem Teig kneten. Den Teig kalt stellen, kalt durch ein grobes Sieb auf eine Backmatte bröseln, und bei 190°C trockener Ober/Unterhitze für ca. 8min. gold-braun backen.

 

Den Crumble anschließend auskühlen lassen und in einem Mixer zu feinem „Sand“ verarbeiten.

 

Den Sand in einem luft-dichten Behälter aufbewahren.

 

 

Anrichten

 

Aus Mangoscheiben 4 „Blumen“-Formen ausstechen

 

Das Litschi-Sorbet 2,5 Stunden vor Gebrauch erneut mit dem Paco-jet fräsen und wieder einfrieren.

 

 

Das Maisgelee in Blöcke von 2,5x2,5cm portionieren.

 

 

Das Soja-Milch-Mousse mit einem Metallring (Durchmesser 6cm) ausstechen, und im inneren des Kreises einen weiteren Ring (Durchmesser 1,5cm) heraus stechen.

 

 

Nun auf einem Teller einen großen Punkt Mango-Gel spritzen, diesen mit einem Esslöffel und etwas Effee zerschlagen. Die restlichen Komponenten Gefällig darauf anrichten und zum Schluss mit einem unförmigen Brocken Lychee-Sorbet vollenden.

 

*HINWEIS: Für dieses Rezept muss tatsächlich die angegebene Menge der Zwischenprodukte und Komponenten hergestellt werden, allerdings halten sich diese Komponenten in der Kühlung zum Teil auch mehrere Wochen. Der Kidneybohnenschnee muss dann jeweils frisch pacoissiert werden. Es lässt sich also auch für weniger Portionen realisieren.

 

 

Chef de Cuisine

Patrick Büchel

Patrick Büchel

Patrick Büchel

Der Chef im "Spices", dem Asia-Restaurant des sportlich-schicken A-ROSA Resort in List auf Sylt, ist ein Spätstarter: Seine Lehre in der Großküche des Hamburger Hotels Maritim Reichshof verlief, wie er sich erinnert, „noch ein bisschen schleppend, aber der echte Kick kam erst mit der Commis-Stelle in der Orangerie in Timmendorf.“ Beim Einsterner Lutz Niemann „hat es richtig Spaß gemacht, man hat immer gesehen, dass man nie stehen bleibt, es immer weiter und weiter geht.“ Nach dem Zivildienst arbeitete er noch einen kurzem Monat als chef de partie bei Thorsten Vogt im Travemünder „Buddenbrooks“, der kurz darauf von Sternekoch Christian Scharrer abgelöst wurde. Fünfeinhalb Jahre blieben die beiden sich treu (Büchel arbeitete zuletzt als Sous-Chef), bis die Veränderungen in der Spitzen-Gastronomie der A-ROSA-Kette die beiden trennte: Scharrer ging in die Schweiz, Patrick Büchel (*06. August 1985 in Hamburg-Wandsbek) übernahm nach kurzem Umbau das „Spices“ im A-ROSA Sylt – und trat in die spannenden Fußstapfen der geborenen Südkoreanerin Sarah Henke, die im „Spices“ den ersten Michelin-Stern für ein rein asiatisch ausgerichtetes Restaurant in Deutschland erkocht hatte.

 

 

Auszeichnungen des "Spices"

 

1 Michelin Stern *

7/10 Gusto Pans

16 GaultMiullau Punkte

ooo Feinschmecker-Points

hhh im Großen Restaurant Guide

XXX+ Schlemmer Atlas

 

Adresse

Spices im Hotel A-ROSA Sylt *****

Listlandstr. 11

D-25992 List auf Sylt

a-rosa auf Facebook

Telefon: +49 (0)46 51-9 67 50-0
Fax: +49 (0)46 51-9 67 50-799

Öffnungszeiten

Donnerstag - Dienstag 18:00 bis  22:00 Uhr


Mittwoch Ruhetag


Geschlossen am 25.10.2014 sowie vom 03.12. bis 17.12.2014

 

 

 

Restaurant-Info

 

"Küchenchef Patrick Büchel und sein Team laden Sie im Restaurant Spices auf eine kulinarische Reise nach Fernost ein: Ob leichte, gesunde Fisch- und Fleischgerichte mit vielen frischen Kräutern und Gewürzen, feine Suppen oder exotische Desserts – hier entdecken Sie mit jedem Gang kreative asiatisch-internationale Kompositionen. Am Cube können Sie kleine Meisterwerke Japans probieren. In der entspannten Bar-Atmosphäre werden Sushi-, Maki- und Nigiri-Spezialitäten direkt vor Ihren Augen zubereitet und serviert. Sie sitzen mitten im Geschehen und beobachten das präzise Handwerk der Köche. Das Interieur des Restaurants kombiniert asiatisch-schlichte Konturen mit edlen Materialien zu einem bis ins kleinste Detail gelungenen Genusserlebnis."

 

 

Patrick Büchels Team

 

 

 

Hinweis: Die hier empfohlenen Zutaten aus den Kochmonster-Partnershops wurden von der Kochmonster-Redaktion ausgewählt und sind keine Empfehlungen von Patrick Büchel, der natürlich seine eigenen Einkaufsquellen besitzt. Patrick Büchel steht in keinerlei werbendem oder empfehlendem Zusammenhang mit den auf dieser Seite vorgestellten Produkten, Zutaten oder Weinen.

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